2024-06-25

Die Sonne ist heller als die Lampe

„Und so besitzen wir das prophetische Wort umso fester, auf das zu achten ihr wohltut, als auf eine Lampe, die an einem dunklen Ort leuchtet, bis der Tag anbricht und der Morgenstern aufgeht in euren Herzen; indem ihr dies zuerst wisst, dass keine Weissagung der Schrift von eigener Auslegung ist. Denn die Weissagung wurde niemals durch den Willen des Menschen hervorgebracht, sondern heilige Menschen Gottes redeten, getrieben vom Heiligen Geist“ (2. Petrus 1,19-21)

Der Apostel spricht von der Bestätigung, die das „prophetische Wort“ (gemeint sind die Prophezeiungen des Alten Testaments über die Herrschaft des Messias) durch die Vision auf dem heiligen Berg empfing. Dann sagt er, dass die gläubigen Briefempfänger gut daran täten, auf dieses Wort zu achten, wie auf eine Lampe, die an einem dunklen Ort leuchtet.

Doch danach deutet er an, dass es ein Licht gibt, das die prophetische Lampe, so kostbar sie auch ist, bei Weitem übertrifft, so wie das Sonnenlicht alles übertrifft, was weniger, aber dennoch angemessenes Licht inmitten der Dunkelheit verbreitet.

Die eigentliche Bedeutung dieses Satzteils ist: „bis Tageslicht anbreche und der Morgenstern aufgehe in euren Herzen.“ Es ist nicht der Tag, d.h. die Epoche der Erscheinung des Herrn auf der Erde in Macht und Herrlichkeit. Der Text spricht nicht von dem, was die Erde überraschen und mit Segen erfüllen wird, nachdem das Gericht gekommen ist.

Der Text spricht von den Herzen der Gläubigen, die erfüllt sind von ihrer himmlischen Hoffnung. Die Prophetie war für sich betrachtet hervorragend: sie kündigt das Wirken des Bösen, dessen zukünftige Vergeltung und den endgültigen Triumph alles dessen an, was von Gott ist. Doch die himmlische Hoffnung ist noch besser, und der Apostel wünscht, dass ihnen das volle Licht dieser Hoffnung aufgehen möge ...

In der Offenbarung wird der Herr der Morgenstern genannt, nicht in den Einzelheiten der prophetischen Gesichte, sondern in dem Sendschreiben an eine der Versammlungen und in den Schlussworten des Buches.

Es ist Christus als der wahre Gegenstand unserer Hoffnung und unseres Sehnens, unabhängig von den vergangenen und zukünftigen Ereignissen auf dieser Erde, mit denen sich die Prophetie beschäftigt, so wichtig sie auch an ihrer Stelle sind.

Eine solche Lampe ist gut, solange bis wir das beste Licht bekommen, das Gott unseren Herzen geben kann - die Erwartung Christi, unseres Bräutigams.

W.K.


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