2019-01-05

Drangsal ist das beste Möbelstück

„In Bedrängnis hast du mir Raum gemacht.“ (Psalm 4,2)

Es ist wahr, dass „ruhige See noch nie einen Seemann hervorgebracht hat“. Durch Drangsal entwickeln wir Geduld. Durch Druck wird uns Raum gemacht, und wir kommen voran.

Sogar Menschen dieser Welt haben erkannt, dass Schwierigkeiten uns erziehen und weiterkommen lassen. Charles Kettering sagte: „Probleme sind der Preis des Fortschritts. Bringt mir nichts anderes als Probleme. Gute Nachrichten schwächen mich.“

Aber besonders bei Christen finden wir Zeugnisse, wie nützlich sich Drangsale auswirken können. Wir lesen zum Beispiel: „Leiden vergeht, aber Gelittenhaben bleibt in alle Ewigkeit.“

Der Dichter bekräftigt dies mit den Worten:

Wie mancher vollendete Sänger,

Durch Gnade zum Himmel gebracht,

Sagt dort von den lieblichen Liedern:

„Die lernte ich einst in der Nacht!“

Und mancher der großen Choräle,

Der jubelnd durchs Vaterhaus klingt,

Entstieg einer weinenden Seele,

Die schluchzend ihr Heimweh besingt.

Spurgeon schrieb in seiner unnachahmlichen Weise:

„Ich fürchte, dass all die Gnade, die ich durch meine angenehmen und leichten Augenblicke und glücklichen Stunden erhalten habe, fast auf einem Penny Platz hat. Aber das Gute, das ich durch meine Schmerzen und Leiden und Kümmernisse erfahren habe, ist in seiner Gesamtheit unermesslich. Was gibt es, das ich nicht dem Hammer und der Feile verdanke? Drangsal ist das beste Möbelstück in meinem Haus.

Warum sollte uns das eigentlich noch überraschen? Sagt uns nicht der ungenannt gebliebene Schreiber des Hebräerbriefes: „Alle Züchtigung aber scheint für die Gegenwart nicht ein Gegenstand der Freude, sondern der Traurigkeit zu sein; danach aber gibt sie die friedsame Frucht der Gerechtigkeit denen, die durch sie geübt worden sind.“ (Hebräer 12,11)?

W.D.


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