2018-02-28

Barnabas - Diener und Mutmacher (2)

Demut und Selbstverleugnung

Ohne Zweifel wusste Barnabas um die offensichtliche Begabung von Saulus als Lehrer, um die Gläubigen in verständlicher Weise in der Wahrheit der Bibel zu unterweisen. Er wusste auch zutiefst, dass gerade in der jungen Versammlung in Antiochien ein begabter Lehrer gebraucht wurde, um die jungen Gläubigen weiter zu fördern.  Sich selbst hielt er nicht für einen geeigneten Diener, um diese Aufgabe auszuführen - er kannte und akzeptierte seinen eigenen Wirkungskreis sehr genau und war nicht neidisch auf den jüngeren Saulus (2. or 10,13ff). Wirklich keine Spur von Eifersucht im Dienst ist bei ihm zu erkennen. Wie schön!

Können wir auch so neidlos akzeptieren, wenn der Herr Jesus einen anderen Bruder oder eine andere Schwester in seinem Werk gebraucht? Oder meinen wir vielleicht manchmal für jede Aufgabe geeignet und berufen zu sein? An Seinem Leib gibt es keine „Allrounder“, jedes Glied ist besonders begabt und wird gebraucht (1.Kor 12,20.21).

Gemeinsamer Dienst

Der gemeinsame Dienst und die Einführung in eine neue Aufgabe, die hier Saulus durch Barnabas erlebt, setzt sich später in seinem eigenen Leben fort. Paulus ist es, der Timotheus nach einigen Jahren „sein echtes Kind im Glauben“ (1. Tim 1,2) nennt - den er fördert, ermutigt, auf seinen Reisen mitnimmt und ihm auch Aufgaben überträgt.

Nehmen auch heute noch ältere Diener im Werk des Herrn, solche die jünger sind an die Hand, um sie im Dienst zu fördern und ihnen zu helfen? Sind wir im Dienst für den Herrn bereit eine Aufgabe loszulassen und sie in andere Hände übergehen zu lassen? Auch, wenn wir schon älter geworden sind?

Sind die jüngeren Gläubigen bereit, sich von erfahreneren Brüdern und Schwestern anleiten zu lassen? Sind wir bereit Dienstbegleiter zu sein, um zu lernen und zu wachsen?

Christen

Ein ganzes Jahr lang haben Barnabas und Saulus die Geschwister aus Antiochien in den Zusammenkünften der örtlichen Versammlung belehrt. Mit dieser Aufgabe war eine enorme Ausdauer und Kontinuität verbunden - sie blieben ein Jahr am selben Ort. Sind wir auch bereit eine geraume Zeit und Energie in eine Aufgabe zu investieren? 

Das Ergebnis war, dass die Jünger in Antiochien zuerst „Christen“ genannt wurden. Es war wohl zunächst vielmehr ein Spitzname als ein Ehrentitel, aber es zeigt doch etwas davon, was die Folgen der gründlichen und herzerreichenden Belehrungen der beiden Brüder waren: Christus wurde in den Jüngern wahrgenommen! Er wurde durch diesen Dienst groß gemacht. Barnabas und Saulus banden die Geschwister nicht an sich selbst, sondern an den Herrn Jesus (vgl. 1.Kor 1,12.13; Kol 1,28). Die Menschen sahen die Christusähnlichkeit im tagtäglichen Leben der Gläubigen aus Antiochien: Bei der Arbeit, in den Familien, in Leid und Trauer, usw. Werden wir auch als Christen erkannt, weil wir wie Christus leben?

Wenn Gott im Dienst verherrlicht wird, ist das Ziel jedes Dienstes erreicht.

"[…] damit in allem Gott verherrlicht werde durch Jesus Christus, dem die Herrlichkeit ist und die Macht von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen." (1. Petr 4,11)

C.A.


Artikelreihe: Barnabas - Diener und Mutmacher

Barnabas - Diener und Mutmacher (1)


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