Durch die Liebe dient einander
„... durch die Liebe dient einander.“ (Gal 5,13)
Jemand hat gesagt: „Selbstsucht hält sich für groß und lässt sich bedienen. Liebe dient und ist groß.“
Ein bekannter christlicher Sänger gab einem Tischnachbarn im Restaurant Zeugnis und hatte die Freude, ihn zum Herrn zu führen. In den folgenden Wochen unterwies er diesen Neubekehrten in Wachstum und Jüngerschaft. Dann wurde Fred, der junge Gläubige, von unheilbarem Krebs heimgesucht und in ein Pflegehospital gebracht, wo die Betreuung leider völlig unzureichend war. Der Sänger - eine Berühmtheit im Radio - besuchte ihn treu, wechselte die Bettwäsche, badete und fütterte seinen „Timotheus“ und tat viele andere Dinge, die eigentlich Aufgabe des Personals gewesen wären. In der Nacht, als Fred starb, hielt ihn der berühmte Sänger im Arm und flüsterte ihm tröstende Bibelverse ins Ohr. „... durch die Liebe dienet einander.“
Einer der ranghöchsten Dozenten in einer Bibelschule fand oft den Waschraum der Männer nach der Morgentoilette ziemlich überschwemmt vor. Er putzte dann geduldig die Armaturen und kniete sich nieder, um den Fußboden trocken zu wischen. Seine besten Lektionen gab er nicht im Klassenzimmer. Die Studenten wurden durch das Beispiel ihres respektierten Lehrers, der hinter ihnen aufwischte, gedemütigt und angespornt. „…durch die Liebe dienet einander.“
An der gleichen Bibelschule hatte ein Mitglied der Basketball-Mannschaft das Herz eines wahren Dieners. Nach dem Spiel, wenn alle davonrannten, um als Erste unter die Duschen zu kommen, blieb er in der Turnhalle und kümmerte sich darum, dass sie für den nächsten Tag ordentlich aufgeräumt war. Er fand in der Selbstsucht anderer eine Gelegenheit, sich neu mit dem Herrn als dem Diener aller zu identifizieren. „…durch die Liebe dienet einander.“
Eine gläubige Frau aus einem ländlichen Gebiet in der Türkei wurde nach London gebracht, um eine Niere für ihren kranken Sohn zu spenden. Sie glaubte, dass das Spenden der Niere ihr Leben kosten würde. Als der englische Arzt sie fragte, ob sie auch wirklich bereit sei, eine Niere für ihren Sohn zu opfern, antwortete sie: „Ich bin auch bereit, zwei Nieren zu opfern.“ „…durch die Liebe dienet einander.“
In einer hauptsächlich von Selbstsucht beherrschten Welt ist der Pfad selbstlosen, aufopfernden Dienstes nicht gerade überfüllt. Jeden Tag bieten sich neue Möglichkeiten für unzählige kleine und große Taten wahren Dienstes.
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