Freude in Prüfungen
„Haltet es für lauter Freude, meine Brüder, wenn ihr in mancherlei Prüfungen fallt“ (Jakobus 1,2)
Jakobus fällt direkt mit der Tür ins Haus. Hätte er nicht mit einem angenehmeren Thema anfangen können? Nein, denn es ist ein wesentliches Merkmal das Glaubens, dass er sich in Prüfungen bewährt!
Das zeigt schon, wie herausfordernd dieser Brief ist. Und das geht in den folgenden Kapiteln noch weiter, wenn er auf die Bevorzugung von Personen, auf Glaubenswerke, auf den Gebrauch der Zunge und den Umgang miteinander zu sprechen kommt. Das zeigt etwas, warum Ausleger diesen Brief als Vorschlaghammer Gottes bezeichnet haben.
Zuerst einmal müssen wir wissen, was Prüfungen sind, in die wir hineinfallen (die Gott uns also sendet). Beispiele dafür sind:
- Ein rebellisches Kind
- Arbeitslosigkeit
- Krankheit
- Probleme in der Ehe
- Krieg und seine wirtschaftlichen Folgen
- Disharmonie in der Versammlung
- Verfolgung wegen unseres Glaubens
Die ersten Christen, die sich aus dem Judentum bekehrt hatten, wurden tatsächlich wegen ihres Glaubens verfolgt, wie der Hebräerbrief deutlich macht. Das ist auch der Hintergrund im Jakobusbrief.
Was bedeutet es, dass man es für Freude achten soll, in Prüfungen zu fallen? Es bedeutet nicht, dass man strahlend und lachend durch die Gegend laufen muss. Es bedeutet, dass man sich über das Ergebnis freut, was Gott damit beabsichtigt.
Was ist Gottes Ziel, wenn Er Prüfungen in unserem Leben zulässt? Er möchte uns geistlich wachsen und reifer werden lassen. Geistliches Wachstum und Christus-Ähnlichkeit, das möchte Gott in unserem Leben bewirken. Deshalb kann man Prüfungen auch als schwarze Gefäße bezeichnen, die mit Gold gefüllt sind.
Wir stehen in der Liebe Gottes und sollen wissen, dass Gott in Liebe mit uns handelt und gute Absichten verfolgt, mit allem, was Er in unserem Leben zulässt. Deshalb schreibt Paulus auch in Römer 8,28: „Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Guten mitwirken.“ Dieses Bewusstsein kann uns dahin bringen, dass wir Prüfungen für Freude achten, weil wir auf die Absicht Gottes und das Ergebnis sehen.
Es geht hier also zuerst um unsere innere Haltung im Blick auf Prüfungen in unserem Leben. Lebendiger Glaube resigniert nicht, wenn eine Prüfung kommt, sondern er nimmt sie aus der Hand Gottes an und freut sich auf das Ergebnis.
Petrus geht übrigens in die gleiche Richtung, wenn er von Frohlocken in Verbindung mit Versuchungen spricht. Denn er weiß, dass die Bewährung des Glaubens in Prüfungen für Gott kostbarer ist als alles Gold der Welt (s. 1.Petrus 1,6.7).
Wenn also eine Prüfung kommt oder wir in einer Prüfung sind, dann ist die Frage, welche Haltung wir innerlich dazu einnehmen. Akzeptieren oder rebellieren? Für Freude achten oder sich darüber beschweren?
Artikelreihe: Glaube in Prüfungen
Jakobus – und das Wunder der Bekehrung Ausharren lernen – ein ganz wichtiges Thema!Vorheriger Artikel Nächster Artikel