2018-08-14

Bete, bis die Erhörung kommt!

„Er sagte ihnen aber auch ein Gleichnis dafür, dass sie allezeit beten und nicht nachlässig werden sollten“ (Lk 18,1).

Die größte Versuchung in unserem Gebetsleben ist, nicht anhaltend genug zu beten. Wir fangen an, für etwas Bestimmtes zu beten; wir stellen unsere Gebetsanliegen für einen Tag, eine Woche oder einen Monat zusammen. Wenn wir dann keine bestimmte Antwort bekommen haben, werden wir müde und hören allmählich ganz auf zu bitten. Das ist ein großer Fehler!

Es ist auf allen Gebieten des Lebens verhängnisvoll, wenn Un­ternehmungen ins Leben gerufen, aber nicht vollendet werden. Men­schen, die sich daran gewöhnt haben, etwas anzufangen, ohne es hinauszuführen, haben sich an ihr Versagen gewöhnt. Genauso geht es dem, der anfängt, für etwas zu beten und nicht bis zur Erhörung durchbetet. Er hat sich in seinem Gebetsleben an Niederlagen ge­wöhnt.

Nachlassen heißt versagen. Aus diesem Versagen wächst Entmu­tigung und Zweifel im Blick auf erhörliches Beten — und das ist gefährlich.

Du fragst vielleicht: „Wie lange soll ich beten? Kommen wir nicht einmal an einen Punkt, wo wir mit Beten aufhören und die ganze Sache Gott überlassen sollten?“

Darauf gibt es nur eine Antwort: Bete, bis Gott dir gegeben hat, worum du batest, oder bis du in deinem Herzen die Gewißheit hast, dass er es dir geben wird!

Nur bei einem dieser beiden Fälle wagen wir, nicht mehr weiter zu beten, denn das Gebet ist nicht nur ein Rufen zu Gott, sondern auch ein Kampf mit Satan. Und weil Gott unser Gebet als wichti­gen Faktor des Sieges in diesem Kampf benutzt, muss er allein ent­scheiden und nicht wir, wann wir aufhören sollen zu beten. Des­halb wagen wir nicht aufzuhören, bis die Antwort da ist oder bis wir die Gewißheit haben, dass sie kommen wird. Im ersteren Fall hören wir auf, weil wir die Erhörung sehen, im zweiten Fall, weil wir glauben, und der Glaube unseres Herzens ist ebenso sicher wie das, was wir mit unseren Augen sehen, denn der Glaube ist von Gott, ja, es ist der Glaube Gottes in uns.

Wir werden in unserem Gebetsleben mehr und mehr diese von Gott gegebene Gewißheit bekommen und erkennen, wann wir ruhig warten und wann wir weiterbeten sollen, bis die Erhörung da ist.

 

Unbekannt


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