Gedanken über den Umgang zwischen jungen Brüdern und Schwestern (2)
Beziehungen
In einer Familie ist es normal, dass der Vater, die Mutter und die Kinder eine freie, herzliche Beziehung zueinander pflegen. Dazu gehören auch intensive Gespräche, vor allem wenn die Eltern gläubig sind. Diese Gemeinschaft macht Mut und fordert das gemeinsame geistliche Wachstum. Nebenbei bemerkt: Im Sinn der Bibel setzt sich eine christliche Familie aus dem Vater, der Mutter und ihren unverheirateten Kindern zusammen. Dieser irdischen Familien-Beziehung hat Gott himmlischen Segen verheissen (siehe 5. Mose 11,18-21).
Das zeigt uns bereits einige Grenzen auf: Es ist nicht normal, wenn du einen engen Kontakt zu einer Person knüpfst, die nicht zur Familie gehört. Dies gilt auch dann, wenn die junge Frau oder der junge Mann zu deiner Verwandtschaft gehört oder im selben Dorf oder Stadtteil wohnt. Zu viele junge Gläubige sind dadurch irregeführt und zum Sündigen verleitet worden. Als junger Mann kannst du beispielsweise nicht in der Wohnung deiner „Glaubensschwester“ oder deiner Cousine übernachten, ohne dich oder sie unheiligen Gedanken und sündigen Taten auszusetzen.
Dabei sind zwei Seiten zu beachten: Erstens begebt ihr euch selbst in Gefahr zu sündigen und zweitens gebt ihr ein schlechtes Zeugnis gegenüber den ungläubigen Menschen ab. Sie denken sich dann: Ihr macht es wie alle anderen, also gehört ihr zur Welt. Doch unser Herr Jesus hat das Gegenteil gesagt (Joh 17,14.15)!
Schon im Alten Testament finden wir Beispiele von solch unheiligen Beziehungen. Das Ende ist immer dasselbe - heute wie damals: Elend, Unglück, Schande und verletzte Gefühle.
Davids Sohn Amnon bat seinen Vater: „Lass doch meine Schwester Tamar kommen und vor meinen Augen zwei Kuchen bereiten, dass ich aus ihrer Hand esse!“ Leider liess sich David erweichen. „Und jedermann ging von ihm hinaus ..., da ergriff er sie und sprach zu ihr: Komm, liege bei mir, meine Schwester ..., und er überwältigte sie und entehrte sie und lag bei ihr.“ Und die ernste Folge davon? „Amnon hasste sie mit sehr großem Hass; denn der Hass, mit dem er sie hasste, war größer als die Liebe, mit der er sie geliebt hatte“ (2. Sam 13,1-22).
Joseph gibt uns ein anderes Beispiel: Die sexuelle Versuchung trat an ihn heran, als „kein Mensch von den Leuten des Hauses dort im Haus war“ (1. Mose 39,11). Das war nicht sein Fehler. Als Sklave hatte er seine Arbeit zu verrichten. Doch die verführerische Frau nutzte diese Gelegenheit schamlos aus. Wie viele Kinder Gottes sind in Sünde gefallen (oder wurden vergewaltigt), weil sie nicht alles getan hatten, um zu verhindern, mit einer anderen Person allein zu sein! Wir kennen zu viele, die während Jahren schmerzlich unter den Folgen litten. Joseph wurde bewahrt, weil er so schnell wie möglich aus dieser Situation floh.
Es ist normal, wenn du dich als junger Mann zu Vertreterinnen des anderen Geschlechts hingezogen fühlst. Das ist natürlich und kommt von Gott - doch die böse Lust kommt nicht von Ihm! Gott hat eine einzige Frau (nicht ein Mädchen!) für dich bestimmt, und du musst seine Zeit abwarten, bis du sie ganz für dich haben kannst - nach eurer Hochzeit. Auch wenn uns Männern das Verlangen nach einer Frau von Gott gegeben wurde, ist es nicht biblisch, sich gehen zu lassen, weder in Gedanken noch in Taten. Es ist wichtig, dass du dich beherrschst, während du auf die eine Frau wartest, die Er für dich vorgesehen hat. Du musst also jede Gefahr meiden, die dich in Gedanken und Taten zu Fall bringen könnte. Der Herr Jesus hat klar und deutlich gesagt: „Jeder, der eine Frau ansicht, sie zu begehren, hat schon Ehebruch mit ihr begangen in seinem Herzen“ (Mt 5,28).
Ein weiteres Beispiel ist Dina, die Tochter Jakobs. Sie ging unter dem Vorwand aus, die Töchter des Landes zu sehen. Kurz darauf befand sie sich in den Händen eines jungen Mannes. Er lag bei ihr und entehrte sie (1. Mose 34). - So wird das Zeugnis der Kinder Gottes verdorben.
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