Gerüstet gegen den Angriff des Feindes
Wir sind dann stark im Herrn, wenn wir das in Anspruch nehmen, was Er uns zur Verfügung stellt. Und für den geistlichen Kampf ist das die Waffenrüstung Gottes. Deshalb schreibt Paulus direkt im nächsten Vers:
“Zieht die ganze Waffenrüstung Gottes an, damit ihr zu bestehen vermögt gegen die Listen des Teufels” (Eph 6,11).
Gott selbst gibt uns für den geistlichen Kampf eine Waffenrüstung, die uns schützt. Mit der wir im Kampf bestehen können.
Sie besteht nicht aus materiellen Waffen, sondern aus geistlichen Waffen. Als Petrus Jesus im Garten mit einem Schwert verteidigen wollte, da sagte der Herr, dass er das Schwert wieder wegstecken soll.
Warum? Weil Sein Reich nicht von dieser Welt ist. Deshalb kämpfen seine Diener auch nicht mit materiellen Waffen.
Es ist auch wichtig, dass wir die Waffenrüstung nicht nur teilweise, sondern vollständig anziehen. Sie ist wie eine Kette mit Gliedern, die miteinander verbunden sind.
Und da darf kein Glied fehlen, sonst kann die Kette ihre Funktion nicht erfüllen. Wenn wir einzelne Teile rauslassen, werden wir verwundbar. Dann findet der Feind einen Angriffspunkt, wo er uns zu Fall bringen kann.
Anziehen bedeutet, dass wir sie uns zu eigen machen. Später wird gesagt, dass wir sie ergreifen sollen. Es geht darum, in dem zu leben, was Gott uns zur Verfügung stellt.
Unser Glaube muss das verwirklichen, was Gott für uns bereit hält.
Und es geht darum, diese Waffenrüstung permanent zu tragen. Das heißt: Wir sollen in ständiger Kampfbereitschaft sein. Denn niemand von uns weiß, wann der Feind angreift!
Deshalb werden wir auch immer wieder dazu aufgefordert zu wachen und zu stehen.
Paulus spricht hier auch von den Listen des Teufels. Der Feind arbeitet mit List und Täuschung. Satan versucht, Gläubige zu verführen. Sie in die Irre zu leiten. Sie vom Wesentlichen abzulenken.
„Die listigen Anschläge des Teufels“ sind Dinge, die der Teufel uns präsentiert und die harmlos und unschuldig erscheinen. Doch in Wirklichkeit werden wir dadurch getäuscht und im geistlichen Kampf geschwächt.
Es gibt eine Begebenheit in Josua 9, die das Wirken des Teufels auf diese Weise veranschaulicht. Im Buch Josua führt der Herr die Israeliten in ihr Erbe hinein - in das Land Kanaan.
Kanaan ist ein Bild für unseren himmlischen Segen in Christus.
Der Herr hatte den Israeliten das Land gegeben, aber sie mussten kämpfen, um es tatsächlich in Besitz zu nehmen. Um darin zu wohnen. Dafür mussten sie die Bewohner des Landes (die Kanaaniter) vertreiben.
Die Kanaaniter sind ein Bild für die bösen Geister in den himmlischen Örtern, die sich gegen die Gläubigen aufstellen, um sie daran zu hindern, ihre Segnungen in Christus tatsächlich zu genießen.
In Kapitel 9 kommen einige der Bewohner des Landes (die Gibeoniter) in listiger Weise zu den Israeliten und täuschen sie. Sie tun so, als gehörten sie nicht zu den Feinden, die aus Kanaan vertrieben werden sollten.
Weil die Israeliten nicht die Nähe zu Gott suchen und Ihn um Rat bitten, fallen sie auf den Schwindel rein. Sie schließen einen Nichtangriffspakt mit den Gibeonitern und schwören, sie nicht zu vernichten.
Als sie schließlich merken, dass sie überlistet worden sind, können sie die Gibeoniter nicht mehr loswerden. Und von da an werden sie für Israel zu einer Last und Ablenkung im Kampf um das Land.
Das kann uns im übertragenen Sinn auch passieren, wenn wir nicht wachsam sind. Wenn wir das Gebet vernachlässigen. Oder wenn wir nicht die ganze Waffenrüstung Gottes anziehen.
Dann gehen wir auf einmal scheinbar harmlose Kompromisse ein, die uns aber daran hindern, geistlich zu wachsen.
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