Gottes Gnade triumphiert über unser Versagen
„Und Samuel nahm einen Stein und stellte ihn auf zwischen Mizpa und Schen, und er gab ihm den Namen Eben-Eser und sprach: Bis hierher hat uns der HERR geholfen.“ (1. Samuel 7,12)
Zwanzig Jahre früher wurde Israel auf dem gleichen Feld in die Flucht geschlagen. Damals wurden hier Hophni und Pinehas, die Priester des Herrn, getötet; die Lade des Herrn wurde genommen, und die Philister hatten triumphiert.
Es war gut, dass die Israeliten der erlittenen Niederlage gedachten und sich inmitten des freudigen Sieges daran erinnerten, dass auch diese Schlacht mit einer Niederlage geendet hätte, wenn der Herr nicht auf ihrer Seite gewesen wäre.
Brüder, lasst uns an unsere Niederlagen denken! Habt ihr vergessen, wie ihr von euren Sünden geschlagen wurdet und keinen Zufluchtsort vor euren Gegnern fandet? Jetzt, wo ich auf diesen Hügeln der Freude stehe, denke ich an die vielen Fehler meines Lebens.
Ich zweifle nicht, dass auf diesem Feld von Eben-Eser die Gräber von Tausenden waren, die im Kampf erschlagen worden waren. Lasst die Gräber unserer früheren stolzen Gedanken, die Gräber unseres Selbstvertrauens, die Gräber unserer natürlichen Stärke und unseres Prahlens dazu dienen, uns anzutreiben, den Herrn zu preisen, der uns bis hierher geholfen hat.
Vielleicht stand auf diesem Platz ein Siegeszeichen, das höhnende Philister aufgerichtet hatten. Oh, lasst das Prahlen des Gegners in unser Ohr tönen, um das Jauchzen des Triumphs zu versüßen, während wir den Gott Israels verherrlichen!
Habt ihr etwas für Gott getan? Kommt ihr siegreich zurück? Ihr wärt mit zerrissenen Gewändern und mit entehrtem Schild gekommen, wenn Gott nicht auf eurer Seite gewesen wäre. Habt ihr eure Schwäche erfahren, vielleicht durch einen schrecklichen Fall oder durch eine traurige Enttäuschung?
Dann lasst die Erinnerung an den Ort, wo ihr überwunden wurdet, euch um so mehr drängen, den Herrn zu preisen, der euch bis auf diesen Tag geholfen hat, über eure Feinde zu triumphieren. Brüder, lasst uns unserer Sünden gedenken. Sie werden als ein schwarzer Hintergrund dienen, auf dem die Gnade Gottes um so heller glänzt.
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