Grabe Segensgruben
„Machet im Tal Grube an Grube! Denn also spricht der Herr: Ihr werdet keinen Wind noch Regen sehen; dennoch soll dieses Tal voll Wasser werden, so dass ihr zu trinken habt, auch euer kleines und großes Vieh“ (2. Könige 3,16-18).
Für menschliche Begriffe war das einfach unmöglich! Aber bei Gott ist kein Ding unmöglich. Ohne irgendein Anzeichen strömte lautlos das Wasser die ganze Nacht hindurch aus unsichtbaren Quellen. Als der Morgen dämmerte, waren die Gruben mit kristallklarem Wasser gefüllt, in dem sich die Strahlen der Morgensonne von den rötlichen Bergen Edoms spiegelten.
Unser Unglaube will immer ein sichtbares Zeichen sehen. Die Religion vieler Menschen ist weithin auf die Sinne abgestellt. Sie wollen sich nicht mit Wahrheit und Echtheit begnügen, sie wollen besondere Offenbarungen haben. Aber der größte Triumph des Glaubens ist, stille zu sein und zu erkennen, dass Gott der Herr ist.
Glauben heißt, vor irgendeinem unpassierbaren "Roten Meer" zu stehen und den Meister sagen zu hören: "Tretet hin und sehet, was für ein Heil der Herr heute an euch tun wird", und dann "Zieht weiter!" Wenn wir ins Wasser hineingehen, ohne irgendein Zeichen oder einen Laut und unsere Füße beim ersten Schritt ins Wasser naß werden, sollten wir einfach weitergehen. Wir werden dann sehen, dass sich das Meer teilen und ein Pfad mitten durch das Wasser gebahnt wird.
Wenn wir das Wunderwirken Gottes bei einer Krankenheilung oder einer außergewöhnlichen Errettung und Befreiung erlebt haben, werden wir am meisten davon beeindruckt sein, dass alles ganz in der Stille vor sich ging, ohne jede Sensation. Wir wurden uns in der Gegenwart dieses mächtigen Gottes unserer Nichtigkeit und Nichtswürdigkeit bewusst und erkannten, wie leicht es für Ihn ist, die größten Wunder zu vollbringen, ohne die geringste Anstrengung Seinerseits und ohne jegliche Hilfe unsererseits.
Es ist nicht Sache des Glaubens zu fragen, sondern zu gehorchen. Die Gräben wurden gezogen, und das Wasser strömte aus übernatürlichen Quellen. Welche Lektion für unseren Glauben!
Sehnst du dich nach neuem geistlichen Segen? Ziehe die Gräben, Gott wird sie füllen. Und auch das wird an völlig unerwarteten Orten und auf höchst wunderbare Weise geschehen.
O dass wir Glauben hätten, damit wir aus Glauben handeln könnten und nicht durch Schauen! Wir brauchen Glauben, der von Gott erwartet, dass Er handeln wird, auch wenn wir weder Wind noch Regen sehen.
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