Große Trübsal – Gelegenheit zum Wachstum
Große Trübsale sind vielleicht bei den meisten Menschen der einzige Weg, auf welchem ihr Glaube wächst. In den Tagen des Sonnenscheins werden wir im Glauben nicht stark. Der Glaube ist nicht etwas, das gleich dem milden Tau vom Himmel träufelt, er kommt gewöhnlich mit dem Wirbelwind und dem Sturm. Seht euch jene alten Eichen an. Wie kommt es, dass sie ihre Wurzeln so tief in die Erde geschlagen haben? Fragt die März- und Novemberwinde und sie werden es euch sagen. Sie waren es, die die Bäume hin und her schüttelten und sie veranlassten, ihre Wurzeln tief hinein zu strecken in den festen Boden.
So muss es mit uns sein. In den Kasernen daheim werden wir nicht gute Soldaten; solche werden am besten zwischen den Schüssen und donnernden Kanonen ausgebildet. Auf einem kleinen Teich können wir keine Matrosen ausbilden, sie müssen auf hoher See geschult werden, wo die Winde heulen und die Donner rollen und die Blitze zucken. Es sind die Stürme, die die Menschen zu zähen, wetterfesten Seeleuten machen. Auf hoher See sehen sie die Werke des Herrn und seine Wunder in den Tiefen.
So ist es mit den Christen. Großglaube muss große Prüfungen haben und Bruder Großherz würde nie Bruder Großherz geworden sein, wenn er nicht vorher bei Bruder Großtrübsal gewesen wäre. Der Kämpfer für die Wahrheit würde seine Feinden nie in die Flucht geschlagen haben und sich so tapfer haben zeigen können, wenn die Feinde ihn nicht zuerst angegriffen hätten. So ist es. Wir müssen große Trübsal erwarten, ehe wir großen Glauben erlangen können.
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