Heute!
„Sohn, mache dich auf und arbeite heute in meinem Weinberg!“ (Matthäus 21,28)
Nun kommt die Zeit. „Sohn, gehe heute hin“, das heißt „sogleich“.
Brüder und Schwestern, ich will nichts darüber sagen, was morgen eure Pflicht sein wird. Der morgende Tag wird für sich selbst sorgen. Ebenso wenig kann ich sagen, was du in zehn Jahren zu tun hast. Wenn du so lange lebst, wird dir dazu Gnade verliehen werden. Was ich dir in Gottes Namen zu sagen habe, ist: Arbeite heute - und wenn die Sonne schon untergegangen ist: Arbeite in der Nacht in meinem Weinberge, ehe ein neuer Tag anbricht. Und warum heute? Weil dein Vater es wünscht.
„Was steht ihr hier den ganzen Tag müßig?“ Wenn du bisher nichts für Christus getan hast, so hast du genug Zeit verschwendet. Ruhe heute nicht, sondern geh an die Arbeit. Gott wünscht, dass du es jetzt tust, weil der Zustand der Reben gerade jetzt Arbeit erfordert. Es ist ein Trauriger da, der heute abend Trost braucht. Einen anderen quält sein Gewissen, und er muss noch heute abend auf den rechten Weg geführt werden. Wenn er heute abend keine Hilfe bekommt, so ist es, als wenn die Arbeit an den Reben in der rechten Zeit versäumt wird. Jetzt kannst du es tun, aber nicht an einem anderen Tag. Darum „gehe heute hin“.
„Heute“, denn es gibt Gefahren, denen diejenigen, die deine Hilfe brauchen, gerade jetzt ausgesetzt sind. Der Teufel versucht sie, und es ist nötig, dass du ihnen beistehst. Sie sind gerade jetzt verzweifelt. Es ist lebenswichtig, dass du sie mit einem Trostwort aus dem Mund deines Herrn aufrichtest. Sie sind vielleicht an diesem Abend im Begriff, eine große Sünde zu begehen. Vielleicht will der Herr, dass du dazwischentrittst, ehe sie zu Fall kommen.
Kind, arbeite heute; du bist nötig. Es gibt nur noch wenige Arbeiter; viele haben den Dienst gekündigt. Arbeite du heute, während sich die andern erholen, träge geworden sind oder schlafen. Jetzt, in diesem Augenblick, ist eine Lücke da. Es ist eine Zeit der geistlichen Hungersnot, und die Arbeit ist dringend. Gott sagt dir: „Gehe heute hin und arbeite!“
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