2021-08-12

Jesus ging hinaus

Im Johannesevangelium wird der Herr Jesus Christus in besonderer Weise als der Sohn Gottes vorgestellt, der Sein Leben hier auf der Erde in völliger Hingabe an Seinen Vater im Himmel gelebt hat. Sein Leben war dadurch geprägt, dass Er in allem und bis zur letzten Konsequenz den Willen Gottes tun wollte (Joh 4,34).

Seine Hingabe an Gott und gleichzeitig die Erhabenheit in Seinen Leiden bis zum Tod kommt in der kleinen Formulierung „er ging hinaus” zum Ausdruck.

Mit Kapitel 18 des Johannesevangeliums beginnt der letzte Abschnitt der Leidensgeschichte des Herrn Jesus. Zuletzt hatte Er noch einige Zeit mit Seinen Jüngern auf dem Obersaal in Jerusalem verbracht und Ihnen noch einmal Belehrungen mit auf den Weg gegeben, die selbst für Jünger Jesu im Jahr 2021 von höchster Bedeutung sein würden.

„Als Jesus dies gesagt hatte, ging er mit seinen Jüngern hinaus auf die andere Seite des Baches Kidron, wo ein Garten war, in den er hineinging, er und seine Jünger.“ (Johannes 18,1)

Dann ging Er mit Seinen Jüngern aus der Stadt hinaus. Er durchquerte das Kidrontal, um dann in den Garten Gethsemane zu kommen. Niemand musste unseren Heiland zwingen, sondern Er ging freiwillig. Jesus selbst ergreift die Initiative, sodass wirklich alles von Ihm ausgeht.

„Jesus nun, der alles wusste, was über ihn kommen würde, ging hinaus und sprach zu ihnen: Wen sucht ihr?“ (Johannes 18,4)

Nachdem der Herr Jesus mit Seinen Jüngern einige Zeit im Garten verbracht hatte, kam Judas zusammen mit einer Schar Soldaten und Dienern der Pharisäer und Hohenpriester, um Ihn gefangen zu nehmen. Mit Leuchten, Fackeln und Waffen ausgerüstet, kommen diese Menschen, um das Licht der Welt abzuführen.

Obwohl Jesus wusste, was sie mit Ihm anstellen würden, welche Gewalt, Hohn und Spott Er erleben würde, geht der Herr hinaus und stellt sich Seinen Feinden. Niemand nimmt Ihn gefangen, sondern Er lässt sich freiwillig festnehmen. Im Bewusstsein Seiner eigenen Macht wehrt sich Jesus dennoch nicht, sondern stellt sich schützend vor Seine Jünger, damit nicht sie, sondern Er abgeführt wird.

„Jesus nun ging hinaus, die Dornenkrone und das Purpurgewand tragend. Und er spricht zu ihnen: Siehe, der Mensch!“ (Johannes 19,5)

Bei Pilatus angekommen wurde Jesus auf brutalste Weise gegeißelt und bekam eine Dornenkrone auf den Kopf gesetzt. Zum Spott zog man Ihm ein Purpurgewand an und schlug Ihm mitten ins Gesicht. Alles das erduldet der Herrn Jesus, ohne auch nur einmal zu klagen oder sich zu wehren.

Trotz aller Beschuldigungen des Volkes blieb Pilatus nichts anderes übrig, als immer wieder die Unschuld Jesu festzustellen. Gerade wollte er Jesus aus dem Gerichtssaal herausführen, um seine Unschuld vor dem Volk zu bezeugen, da ist es wieder der Sohn Gottes selbst, der hinaus geht und sich der wilden Menschenmenge zeigt. Wieder geht alles von Ihm aus.

„Und sein Kreuz tragend, ging er hinaus zu der Stätte, genannt Schädelstätte, die auf Hebräisch Golgatha heißt.“ (Johannes 19,7)

Das Urteil war gesprochen. Jesus sollte gekreuzigt werden, denn Sein Volk hatte Ihn endgültig verworfen. In Vers 16 wird berichtet, wie die Soldaten den Herrn Jesus fortführen. Doch Vers 17 macht klar, dass Er selbst es ist, der den Weg nach Golgatha geht. Johannes berichtet interessanterweise nicht von Simon von Kyrene, der dem Heiland ein Stück weit das Kreuz trug. Es wird keine Schwäche bei dem Heiland sichtbar. Selbst in den tiefsten Leiden ist der Herr Jesus der Erhabene, der Sein Kreuz trägt, um in völliger Hingabe an Gott Sein Leben in den Tod zu geben.

Danke Herr Jesus, dass Du voller Entschiedenheit Deinen Weg bis an das Kreuz gegangen bist!

C.A.


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