Licht für den Weg
„Dein Wort ist meines Fußes Leuchte und ein Licht auf meinen Wegen.“ (Psalm 119,105)
Es gibt viele Gotteskinder, denen scheint, dass dieses Wort nicht auf sie passt. Sie bitten um Licht und möchten gerne Gottes Willen wissen, aber sie haben nicht den Eindruck, dass sie deutliche Antwort bekommen.
Der Grund dafür liegt in vielen Zufälligkeiten, durch die Gottes Licht missverstanden wird und vergessen wird, dass dieses Licht eine Leuchte für unseren Fuß ist. Da stehen wir an einem dunklen Herbstabend mit einem kleinen Licht in der Hand und wollen durch einen kilometerlangen Wald gehen. Und der, der keine Erfahrung hat, würde fragen: „Du glaubst doch wohl nicht, dass dieses kleine Licht genügt?“ Aber es geht gut.
Das Licht leuchtet nicht weiter als für den nächsten Schritt, bis ich am Ziel bin. So leuchtet für uns Gottes Wort, Schritt für Schritt. Nicht immer scheint uns diese Beleuchtung ausreichend. Wir wünschten, Gott möge besser einen himmlischen Scheinwerfer benutzen, so dass wir geradewegs bis ans Ende des Lebens hindurchblicken könnten.
Am liebsten hätten wir es, wenn er uns Licht gäbe quer durch des Todes dunklen Vorhang hinein in das unsichtbare Land. Aber das ist Gnade, dass Gott das Buch der Zukunft für uns nicht aufgeschlagen hat, sondern nur Schritt für Schritt leuchtet.
Oft ist das tatsächlich eine ernste Prüfung für unseren Glauben. Wir fühlen uns unruhig, wenn uns scheint, Gott wartet zu lange damit, uns Licht in die Lebensverhältnisse hineinzugeben, die uns gerade belasten.
Aber blicken wir auf unser Leben mit Gott zurück, so denke ich, wir alle haben viel Grund, Gott zu danken und zu preisen, dass Er uns den rechten Weg so gnädig führte, trotz aller unserer Ungeduld. Bis hierher half der Herr so gut von Tag zu Tag.
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