2018-07-15

Obere und untere Quellen

„Da sprach Kaleb zu ihr: Was hast du? Sie sprach: Gib mir einen Segen, denn du hast mir ein dürres Land gegeben; gib mir auch Wasserquellen! Da gab er ihr Wasserquellen, die obern und die untern“ (Jos 15,18???19).

Es gibt obere und untere Quellen! Aber es sind Quellen — nicht stehende Gewässer. Es sind Freuden und Segnungen, die Gott uns in der größten Sommerhitze und mitten in der Wüste voll Sorgen und Mühsal schenkt. Das Land, das Achsa bekommen hatte, lag im Süden, unter glühender Sonne, die das Land oft versengte. Aber von den Hügeln flössen die nie versiegenden Quellen, die dem gan­zen Land Kühlung, Erfrischung und Fruchtbarkeit brachten.

Solche Quellen gibt es in den Niederungen des Lebens, an Orten, wo wir es schwer haben, in der Wüste, in der Einsamkeit, im grauen Alltag. In welcher Lage wir uns auch befinden mögen, diese oberen Quellen sind immer für uns zugänglich.

Abraham fand sie mitten in den Bergen von Kanaan, Mose unter den Felsen von Midian. David entdeckte sie unter der Asche von Ziklag, als sein Besitz verbrannt, seine Familie gefangen wegge­führt war und seine Leute ihn steinigen wollten: „David aber hielt sich fest an dem Herrn, seinem Gott.“

Habakuk fand diese Quellen, als der Feigenbaum verdorrt und die Felder ausgedörrt waren; aber als er aus diesen Quellen trank, konnte er singen: „Ich aber will mich im Herrn freuen und froh­locken über den Gott meines Heils!“

Jesaja machte sie ausfindig in den furchtbaren Tagen, als San- herib ins Land eingefallen war, als die Berge ins Meer zu fallen schienen. Aber der Glaube konnte singen: „Ein Strom mit seinen Bächen erfreut die Stadt Gottes, die heiligen Wohnungen des Höch­sten. Gott ist in ihrer Mitte, sie wird nicht wanken.“

Die Märtyrer fanden die Quellen mitten in den Flammen; die Reformatoren inmitten ihrer Feinde und Kämpfe. Und wir kön­nen sie das ganze Jahr über antreffen, wenn der Tröster in unse­rem Herzen ist und wir gelernt haben, mit David zu sprechen: „Alle meine Quellen sind in dir.“ Es gibt viele solcher kostbaren Quel­len — ja, die Fülle Gottes steht uns zur Verfügung!

 

Unbekannt


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