2018-12-18

Vertrauen in der Nacht bringt Sieg am Morgen

„Wer unter euch fürchtet den Herrn, ist gehorsam der Stimme seines Knechtes? Wenn er im Finstern wandelt und ihm kein Licht scheint, so vertraue er auf den Namen des Herrn und halte sich an seinen Gott!“ (Jes. 50,10).

Auf einer schönen, handgeschriebenen Schriftrolle waren in kunst­voll verschnörkelten Buchstaben die Worte zu lesen: „Vertrauen in der Nacht bringt den Sieg am Morgen.“ Diese Worte erinnern uns an die Prüfungsjahre Moses, an jene dunkelste Zeit seines Le­bens, die er in der heißen Sinaiwüste verbringen musste. Das war Glaube in der Nacht.

Vierzig Jahre lang hatte Mose in einer Umgebung gelebt, die ihm jeden Luxus dieses irdischen Lebens erlaubte. Jetzt musste er eine ebenso lange Zeit abseits all jener Vergünstigungen zubringen. Menschlich gesehen hätte er diese Spannung gar nicht ertragen kön­nen. Aber er verfügte über eine verborgene Kraftquelle: „Er hielt sich an den Unsichtbaren, als sähe er ihn“ (Heb 11,27). In der schauerlichen Öde der Wüste war Gott sein Begleiter; dort draußen lernte er erst richtig erkennen, wie freundlich und gnädig Gott ist. Mose erfuhr ihn als Fels in einem trockenen und dürren Land, und wenn seine Kraft zu schwinden drohte, barg er sich unter seinem Schatten.

Und dann widerfuhr Mose eines Tages die größte Offenbarung seines Lebens. Am brennenden Dornbusch erhielt er seinen größten Auftrag. Er nahm ihn, wenn auch zögernd, an. Er war gehorsam, koste es, was es wolle.

Einige Zeit später sehen wir ihn als von Gott bevollmächtigten Führer mit dem Volk, das ihm vertraute, am Rande einer fast aus­weglosen Situation. Obwohl er nicht einmal die Spur eines Weges vor sich erkennen kann, gibt ihm Gott den Befehl, vorwärtszuge­hen. „Durch den Glauben“ wird Mose gehorsam, „durch den Glau­ben“ führt er sein Volk wie eine Herde durch das Rote Meer. Sein Gehorsam machte Bahn für den Glauben, der den Arm des All­mächtigen in Bewegung setzte, das Meer in trockenes Land zu verwandeln. Welch ein allmächtiger Gott! Welch eine frohmachen­de Erfahrung! Ihr, die ihr an Gott glaubt, gebt ihm doch Gelegen­heit, eurem glaubensvollen Gebet Erhörung zu schenken!

Unbekannt


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