Verwalter der Gnade Gottes
„HERR, sind deine Augen nicht auf die Treue gerichtet?“ (Jer 5,3)
Gottes Augen sind auf die Treue gerichtet! Unsere Treue zeigt sicht in Verbindung mit den Dingen, die Gott uns anvertraut hat. Wie nutzen wir die Gnadengaben, die finanziellen Mittel, die Zeit, die Gesundheit und die natürlichen Begabungen, die wir bekommen haben bzw. die uns zur Verfügung stehen?
Alles, was wir haben, haben wir allein aus Gnade empfangen! Wie Paulus treffend schreibt: „Was aber hast du, das du nicht empfangen hast?“ (1.Kor 4,7). Das gilt für alle Dinge. Schon Hiob hat die gleiche Wahrheit durch folgende beindruckende Worte ausgedrückt: "Nackt bin ich aus meiner Mutter Leib gekommen, und nackt werde ich dahin zurückkehren ; der HERR hat gegeben, und der HERR hat genommen, der Name des HERRN sei gepriesen!" (Hiob 1,21). Egal ob Du viel oder wenig empfangen hast; worauf es ankommt ist, was Du aus dem machst, was Dir anvertraut worden ist.
Inwiefern benutzt Du die Gnadengabe(n), die Gott Dir gegeben hat zum Segen für andere? Wie setzt Du sie konkret ein? Paulus musste Timotheus ermahnen seine empfangene Gnadengabe nicht zu vernachlässigen (vgl. 1.Tim 4,14). Gilt diese Ermahnung im Moment auch für Dich? Manchmal ist es auch an der Zeit, Gnadengaben wieder anzufachen (vgl. 2.Tim 1,6). Das bedeutet, dass wir nach Gelegenheiten Ausschau halten, bei denen wir sie bestmöglich einsetzen können.
Das Maß unserer Treue hat konkrete Auswirkungen darauf, was Gott uns anvertrauen kann. In dieser Hinsicht appelliert der Herr Jesus an unsere Verantwortung, indem Er sagt: „Jedem, der hat, wird gegeben werden; von dem aber, der nicht hat, von dem wird selbst das, was er hat, weggenommen werden“ Lk 19,26).
Aber nicht nur im Blick auf unsere Gnadengabe(n) geht es um Treue. Wir sollen u. a. auch treue Verwalter der finanziellen Mittel sein, die Gott uns anvertraut hat - und das schließt jede Art von Besitz ein, der uns zur Verfügung steht. In dieser Hinsicht lohnt es sich in Ruhe über folgende Worte unseres Herrn nachzudenken:
„Wer im Geringsten treu ist, ist auch in vielem treu, und wer im Geringsten ungerecht ist, ist auch in vielem ungerecht. Wenn ihr nun in dem ungerechten Mammon nicht treu gewesen seid, wer wird euch das Wahrhaftige anvertrauen?“ (Lk 16,10-11).
Unser Umgang mit Geld und materiellen Dingen - und die Willigkeit diese Dinge zur Förderung des Reiches Gottes einzusetzen - spielen eine große Rolle im Blick auf die Frage, welche geistlichen Aufgaben Gott uns anvertrauen kann!
Das Beispiel Levi’s macht deutlich, dass wir bei unserer Bekehrung die Besitzansprüche an unsere „Habseligkeiten“ aufgegeben haben. Als der Herr ihn in die Nachfolge rief, verließ er alles und folgte Ihm nach (vgl. Lk 5). Bedeutete das, dass Lévi ab jetzt unter der Brücke schlafen musste? Nein. Direkt im Anschluss lesen wir, dass er das Haus, in dem er wohnte, dazu nutzte, um Menschen in Verbindung mit Jesus zu bringen. Er war ein treuer Verwalter, der ab jetzt die Dinge, die ihm zur Verfügung standen, in den Dienst des Herrn stellte.
Unser Auto oder Haus gehört nicht mehr uns, sondern dem Herrn! Wir dürfen diese Dinge zwar auch genießen (vgl. 1.Tim 6,17), aber wir sollten nicht vergessen, dass wir jetzt Verwalter sind, die diese Dinge zum besten Nutzen für das Reich Gottes einsetzen sollen. Ist Dir das bewusst? Suchst Du nach Gelegenheiten Dein Auto oder Deine Wohnung auch anderen Gläubigen zur Verfügung zu stellen oder beharrst Du darauf, dass es Dein Eigentum ist?
Am Richterstuhl des Christus werden wir einmal Lohn für Treue erhalten. Bis dahin gilt das Wort von Paulus, der schreibt: „Im Übrigen sucht man hier an den Verwaltern, dass einer für treu befunden werde“ (1.Kor 4,2).
Von Hananja wurde gesagt: „Er war ein sehr treuer Mann und gottesfürchtig vor vielen“ (Neh 7,2). Was kann der Herr über Dein Leben sagen?
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