2024-08-30

Verwandlung durch Gebet

„Und während er betete, wurde das Aussehen seines Angesichts anders und sein Gewand weiß, strahlend.“ (Lk 9,29)

Während der Herr betete, wurde Er vor den Augen Seiner Jünger verherrlicht. Die Absicht war Gebet, aber das Ergeb­nis war Herrlichkeit (s. Lk 9,28). Wenn wir diese Szene auf dem Berg auf uns anwenden, sehen wir zwei Dinge, die durch Gebet geschehen:

  1. Gebet verändert zuallererst den Beter
  2. Durch Gebet zeigt Gott uns etwas von Seiner Herrlich­keit

Wenn wir beten, dann treten wir im Geist in den Himmel ein. Wir kommen in die Gegenwart Gottes, wo der Thron der Gnade steht. Die Gegenwart Gottes prägt uns und hinterlässt einen bleibenden Eindruck. Wie viele Gläubige haben schon die Erfahrung gemacht, dass sie nach einer Zeit des Gebets verändert waren - und auf einmal wieder Frieden und Freude in ihren Herzen hatten.

Hanna betete und weinte lange Zeit vor dem Herrn. Nach­dem sie Ihm ihr Herz ausgeschüttet hatte, war ihr Angesicht nicht mehr dasselbe (s. 1. Sam 1,10.18). Mose verbrachte 40 Tage und Nächte in der Gegenwart Gottes, woraufhin sein Angesicht strahlte (s. 2. Mo 34,29). Gott möchte zuerst ein Werk in uns tun, bevor Er ein Werk durch uns tut!

Oft zeigt Gott uns etwas von Seiner Herrlichkeit oder Seinem herrlichen Handeln als Antwort auf Gebet. „Lass mich doch deine Herrlichkeit sehen“, betete Mose in der Wüste; und wurde wunderbar erhört. Jetzt - wo er im ver­heißenen Land auf dem Berg steht - sieht Er die Herrlichkeit Gottes nicht mehr nur von hinten, sondern im Angesicht eines abhängigen Menschen - dem Herrn der Herrlichkeit. Dieser betende Mensch wird einmal als „König der Könige“ und „Herr der Herren“ über diese Erde herrschen. Mose hat nicht umsonst gebetet, und so wird es auch uns gehen, wenn wir Gott darum bitten, dass Er Seine Herrlichkeit in unserem Leben offenbart. Der Mann auf dem Berg ist heute noch der Mann, der Berge versetzen kann!

Die Jünger schliefen ein, während der Herr Jesus betete und verwandelt wurde. Als Petrus endlich aufwachte, will er sofort anfangen, drei Hütten zu bauen. In Gethsemane for­derte der Herr die Jünger auf, zu wachen und zu beten. Doch auch dort wurden sie vom Schlaf überwältigt. Kurz darauf schlug Petrus spontan mit dem Schwert zu, um seinen Meister zu verteidigen. Beide Male war es - wenn auch gut gemeint - falscher Aktivismus, aufgrund von man­gelndem Gebet.

Ähnlich wie bei der Taufe am Jordan folgte auch auf dem Berg der Verklärung auf Gebet das öffentliche Zeugnis des Vaters über den Sohn. Der Sohn Gottes ehrte Seinen Vater durch Abhängigkeit und Vertrauen im Gebet und empfing von Ihm Ehre und Herrlichkeit (s. 2. Pet 1,17). Seinen Jüngern versprach der Herr: „Wenn mir jemand dient, so folge er mir nach; und wo ich bin, da wird auch mein Diener sein. Wenn jemand mir dient, so wird der Vater ihn ehren“ (Joh 12,26).

J.P.S.


Vorheriger Artikel Nächster Artikel

Verwandte Artikel