2024-11-01

Volkommene Hingabe

„Und Jesus rief mit lauter Stimme und sprach: Vater, in deine Hände übergebe ich meinen Geist! Als er aber dies gesagt hatte, verschied er.“ (Lukas 23,46)

Der heilige Körper Jesu war durch die Geißelung und die Kreuzigung aufs Äußerste geschunden worden. Jesaja schreibt dazu: „So entstellt war sein Aussehen, mehr als irgendeines Mannes, und seine Gestalt, mehr als der Menschenkinder“ (Jesaja 52,14).

Dann erreichten die großen Wasser des Gerichtes Gottes Seine heilige Seele, sodass Er klagen musste: „Schaut und seht, ob ein Schmerz ist wie mein Schmerz, der mir angetan wurde, mir, die der HERR betrübt hat am Tag seiner Zornglut“ (Klagelieder 1,12). Schließlich, nachdem das alles vorüber war, sollte Sein menschlicher Geist, den Er von Gott empfangen hatte, von Seinem Körper getrennt werden.

Ein letztes Mal rief Er mit lauter Stimme: „Vater, in deine Hände übergebe ich meinen Geist!“ Kein Mensch sonst hätte unter diesen qualvollen Schmerzen am Kreuz noch laut rufen können. Doch obwohl Er diese übernatürliche Kraft besaß, benutzte Er sie nicht dazu, um sich selbst zu retten. Stattdessen übergab Er Seinen Geist vertrauensvoll in die Hände dessen, der Ihn gesandt hatte. Dieses Gebot hatte Er von Seinem Vater empfangen - und Ihm gehorchte Er bis in den Tod!

Der Herr Jesus lebte in Abhängigkeit von Gott und starb in Abhängigkeit von Gott. Wie wunderbar hat der Vater auf dieses völlige „Loslassen“ Seines Sohnes geantwortet: Nach drei Tagen benutzte Er Seine göttliche Kraft und Herrlichkeit dazu, den aus den Toten aufzuerwecken, der Ihn hier auf der Erde so unendlich verherrlicht hat.

Er hat Ihm alle Gewalt über Himmel und Erde gegeben (s. Matthäus 28,18) und Ihn schließlich in die Herrlichkeit aufgenommen. Dort sitzt Er jetzt zur Rechten der Majestät - erhöht „über jedes Fürstentum und jede Gewalt und Kraft und Herrschaft und jeden Namen, der genannt wird“ (Epheser 1,21) -, mit Ehre und Herrlichkeit gekrönt (s. Hebräer 1,4; 2,9).

Der Sohn Gottes hat in Seinem Leben nichts zurückgehalten. Er lieferte sich Gott rückhaltlos aus und übergab schließlich sogar Seinen Geist in die Hände des Vaters. Abraham hatte seinen geliebten Sohn Gott nicht vorenthalten und wurde dafür reichlich gesegnet. Paulus und Barnabas hatten ihr Leben für den Namen des Herrn Jesus hingegeben und bekamen deshalb eine besondere Aufgabe anvertraut (s. Apostelgeschichte 15,25.26).

Paulus hatte sagen können: „Ich nehme keine Rücksicht auf mein Leben als teuer für mich selbst“ (Apostelgeschichte 20,24). Mit dieser Einstellung hatte Er später im Gefängnis mehr Freude als die meisten Christen, die heute in Freiheit leben. Loslassen im Vertrauen auf den Herrn ist mit großem Lohn und Segen verbunden!

Gibt es bei dir noch Dinge, an die du dich klammerst und die du Gott vorenthältst, oder hat Er wirklich hundertprozentige Verfügungsgewalt über dein Leben? Was bedeutet es praktisch für dich, Gott dein Leben als „ein lebendiges, heiliges, Gott wohlgefälliges Schlachtopfer“ darzustellen (Römer 12,1)?

J.P.S.


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