2020-01-19

Die Errettung einer sterbenden Seele

„Errette, die zum Tode geschleppt werden, und die zur Würgung hinwanken, o halte sie zurück!“ (Spr 24,11)

Jeden Tag sterben Menschen, die auf den Weg in die ewige Verdammnis sind. Gott möchte uns dazu gebrauchen, sie vor dem kommenden Gericht zu warnen und ihnen den Weg zur Errettung aufzuzeigen. Vielleicht möchte Er uns auch dazu benutzen einer Seele, die kurz vor der Schwelle zur Ewigkeit steht, noch einmal das Evangelium zu verkündigen. Lassen wir uns dazu gebrauchen? Folgende wahre Begebenheit, die sich im 19. Jahrhundert so zugetragen hat, macht Mut dazu:

"Einige Christen hatten sich entschlossen, eine lange Wagenfahrt durch die Dörfer von Yorkshire zu unternehmen, rund um meinen Geburtsort Brookhouse, um in jedem Haus ein Traktat zu hinterlassen und das Evangelium zu predigen, wie es der Herr führen würde.

Wir kamen zu der Stelle, wo eine Straße nach Laughton hinauf und die andere nach Brookhouse hinunterfuhrt. Ich fühlte deutlich, dass der Herr etwas Besonderes vorhätte, weswegen ich nach Brookhouse müsste.

Ich rief dem Kutscher zu, der auch ein Christ war: „ B., du musst nach Brook- house hinunterfahren und dort anhalten, wo ich es dir sagen werde“. Er antwortete: „Wir können dort nicht umwenden“. Ich sagte: „Wir müssen hin, du kannst bis Hooton weiterfahren und dort umdrehen“. Wir fuhren zum Dorf hinunter. Ich bat den Herrn, mich zu der Person zu leiten, die Er erreichen wollte. An einer kleinen Brücke, die ich von Jugend auf kannte, sagte mir eine innere Stimme, haltzumachen.

An dieser Brücke wohnte eine gewisse Becky F., in deren Laden ich oft als Knabe Süßigkeiten gekauft hatte. Ich klopfte an der Tür ihres Häuschens an und wurde von einer mir unbekannten Frau eingelassen. „Können Sie mir sagen“, fragte ich, „ob Frau F. noch lebt?“ „Ja“, antwortete sie, „sie lebt noch, kommen Sie bitte herein.“

Sie führte mich in das kleine Zimmer, wo im Bett sich die alte sterbende Frau befand. Ich wüsste nicht, dass ich sie seit 40 Jahren gesehen hatte. Es war ein feierlicher Augenblick. Sie war völlig klar und erkannte mich. Sie sagte: „Ist das Charles Stanley? Ja? Dann hat Gott dich gesandt. Ich sterbe; und ich habe niemanden, der mir sagen könnte, wie ich errettet werden und in den Himmel gehen kann. O, sage mir, wie ich errettet werden kann.“

Ich versicherte ihr, dass Gott mich gesandt habe, um ihr durch Jesu sühnenden Tod die freie, volle, ewige Vergebung der Sünden zu verkünden (Apg. 13, 38. 39). Ich zeigte ihr aus der Schrift, dass dieser sühnende Tod vollbracht sei, und erklärte ihr, dass durch Ihn alle, die glauben, gerechtfertigt sind und Frieden mit Ihm haben.

Der Geist Gottes hatte diese alte, sterbende Frau vorbereitet, Jesu Worte zu hören. Ich sagte ihr: Jesus selbst sagt dir: „Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer mein Wort hört und glaubt dem, der mich gesandt hat, hat ewiges Leben und kommt nicht ins Gericht, sondern er ist aus dem Tod in das Leben übergegangen“ (Joh 5,24). Und wie gesegnet war es, als sie diese lebenspendenden Worte förmlich trank. Ich fragte: „Hörst du diese Worte des Herrn Jesus?“ „Ja, ich höre“, antwortete sie. „Und glaubst du, dass Gott Ihn gesandt hat und dass Gott solche Liebe gehabt hat?“ „Ja.“ „Er sagt dann, dass du nicht ins Gericht kommst. Glaubst du Ihm?“ „Ja, ich glaube.“ „Er sagt dann, dass du vom Tod zum Leben übergegangen bist. Glaubst du Ihm?“ „Ja, ich glaube.“

Ja, durch Gnade glaubte sie den Worten des Herrn Jesus. Sie ging auf eine liebliche Weise vom Tod zum Leben hinüber. Ich sagte: „Wir wollen jetzt danken.“ Ich kniete nieder und dankte Gott. Als ich mich von den Knien erhob, hörte ich den Wagen zurückkommen. Ich verließ sie als eine neue Schöpfung, die bald für immer beim Herrn sein würde, ein gesegnetes Zeugnis unendlicher Gnade. Wie wird Gott einst verherrlicht werden, wenn wir die vielen verschiedenen Wege, die Er uns geführt hat, betrachten werden!

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