Gebetsnächte
„Es geschah aber in diesen Tagen, dass er auf den Berg hinausging, um zu beten; und er verharrte die Nacht im Gebet zu Gott“ (Lk 6,12).
Im vergangenen Jahrhundert gebrauchte der Herr Bakht Singh (1903 - 2000) besonders in Indien und Pakistan, um Hunderte neue Gemeinden zu gründen. Dieser Mann war vor allem ein Mann des Gebets und der Bibel.
Seine Lebensgeschichte beschämt und ermutigt gleichermaßen: Ein gebildeter, aber dennoch schlichter, einfacher Christ, der auf jeglichen Besitz verzichtete, obwohl er aus einem sehr reichen Elternhaus kam. Dazu war er als Evangelist unterwegs, obwohl er einen Sprachfehler hatte - aber dadurch lernte er in jeder Beziehung auf Gott zu vertrauen.
Als er 1938 als junger Evangelist nach Madras aufbrach, um dort eine dreimonatige Evangelisation durchzuführen, legte der Herr ihm aufs Herz, vor der Evangelisation mit seinen Mitarbeitern und weiteren Geschwistern »19 Nächte mit einer Unterbrechung von zwei Tagen« zu beten.
»Sie alle verharrten im Gebet und beteten um ein mächtiges Wirken Gottes. Als Ergebnis dieser Gebetsnächte wirkte der Herr in vielen Teilen Südindiens, besonders in Madras, wo die Gemeinde "Jehova-Shammah" und weitere neutestamentliche Gemeinden entstanden.«
Paul Marsh berichtet, wie er in den 1950er-Jahren den Auftrag bekam, Bakht Singh von der Stadt Lahore an die indische Grenze bei Wagha zu bringen. Er sollte ihn am Morgen um 7.30 Uhr abholen, fand aber zu diesem Zeitpunkt alle Brüder im Gebet vor. Weil er annahm, dass er sich vielleicht in der Zeit geirrt und sich daher verspätet hatte, entschuldigte er sich bei den Brüdern für die Verspätung. Die Antwort war:
»Mach dir keine Sorgen, du bist nicht zu spät gekommen. Wir haben gerade unsere Gebetsversammlung beendet, die gestern Abend nach der Versammlung begann.«
Der Kommentar dazu von Paul Marsh:
»Die Brüder hatten etwa 10 Stunden lang gebetet. Das war typisch für die Persönlichkeit und den Charakter von Bakht Singh.«
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