Loslassen und gehorchen
„Vertraue auf den HERRN mit deinem ganzen Herzen, und stütze dich nicht auf deinen Verstand“ (Joh 3,5).
Sind wir bereit manchmal Wege zu gehen, die wir nicht verstehen? Etwas zu tun, wobei wir keine menschliche Sicherheit haben; die Bereitschaft zu haben loszulassen und zu vertrauen, dass die, die auf den Herrn harren, nicht beschähmt werden. Kürzlich las ich folgendes schönes Erlebnis dazu:
Vor achtzehn Jahren war ich das erstemal in Amerika. Meine Frau und ich waren auf dem Weg zu einer Stadt, in der es eine Versammlung gab, in der wir einige Brüder kannten. Doch unterwegs sagte der Herr zu mir: Du musst da- und dorthin gehen. Das war ein völlig anderer Ort. Ich war noch nie dort gewesen, kannte dort keinen einzigen Menschen, wusste weder einen Namen noch eine Adresse. Ich war gezwungen, einen Umweg von mehreren hundert Kilometern zu machen, um die Adresse irgendeines Bruders in diesem Ort zu bekommen.
An einem Samstagabend nun kamen wir dort an und wurden herzlich aufgenommen. Wir blieben bis zum nächsten Donnerstag. Während dieserZeit erzählte mir mein Gastgeber nichts von den Verhältnissen in der dortigen Versammlung.
Wie gesagt, kannten wir weder die Geschwister noch ihre Verhältnisse. Der Gewohnheit nach war jeden Abend Versammlung, und der Herr gebrauchte mich, um das Wort zu verkündigen.
Schließlich kamen mittwochs abends einige Brüder zu mir, um mit mir zu sprechen. Sie sagten, dass der Zustand in der Versammlung dort so traurig wäre und eine solche Zerrissenheit herrschte, dass sie beschlossen hatten, sich in dieser Woche zu trennen. Doch der Herr habe mich gesandt, und mein Dienst habe ihnen klar gemacht, dass eine Trennung nicht richtig wäre. Wir werden uns daher nicht trennen, sagten sie, sondern bleiben zusammen.
So hatte der Herr mich dorthin geschickt, obwohl ich von allen diesen Dingen nichts wusste.
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