Wenn Gott Klarheit schenkt...
Am Samstag sollten Traktate verteilt werden und es wurde schon Freitag, während ich immer noch nicht wusste, ob ich mit-verteilen sollte. Wo wollte der Herr mich haben? Sollte ich auch in dieser Stadt Traktate verteilen, oder sollte ich am Samstag lieber die Gemeinschaft mit meinem Herrn suchen und Bibelstudium machen?
Ich betete darüber und tat das, worüber ich am ehesten eine Antwort erwartete: Ich las meine Bibel und die Betrachtungen, an denen ich gerade dran war. Doch so gesegnet das alles auch war - ich bekam keine Klarheit.
Dementsprechend ungelegen erschien es mir natürlich, als dann plötzlich meine Mutter mich bat, eine Besorgung für das Mittagessen zu machen! Nun, ich machte mich auf den Weg, und da es mich doch recht brennend interessierte, wo mich der Herr haben wollte, hörte ich mir auf dem Weg einen Teil einer Predigt an. Die Predigt war sehr schön, doch auch dadurch bekam ich keine Klarheit.
Als ich aber dann ankam, sollte sich das ändern: Ich staunte nicht schlecht, als ich ein Gespräch mitbekam, bei dem ein paar Männer über Freunde redeten, die am nächsten Tag einen Junggesellenabschied feiern wollten - und zwar in genau der Stadt, in der Traktate verteilt werden sollten! Es hätten viele andere entferntere oder näherliegende große Städte sein können, aber es war genau diese Stadt!
Damit gab der Herr mir auf eine Art und Weise den Wink, mit zu verteilen, wie ich es eigentlich nicht erwartet hatte. Und damit habe ich nicht nur wieder erfahren, dass Gott spätestens rechtzeitig ist, sondern auch, dass Gott gerne ganz souverän zu uns sprechen möchte, wenn wir in der rechten Abhängigkeit sind.
Vielleicht habe ich in der Situation zu sehr darauf vertraut, durchs Lesen und Studieren (selbst?) auf eine Antwort zu kommen - aber wieder einmal hat Gott klar gemacht, dass wir auf IHN sehen sollen. Wir können ohne IHN nichts tun (oder erkennen). Nicht weil ICH so viel getan oder gelesen hätte, zeigte mir Gott den nächsten Schritt, nein, viel mehr durch eine Aufgabe, die ich zunächst als sehr ungelegen empfand, machte ER den nächsten Schritt klar.
Hoffentlich werde ich nicht vergessen, dass Seine Wege höher sind als unsere UND, dass die Bereitschaft zu einer mir unangenehmen Aufgabe sehr gut der Türöffner für eine ganz andere Aufgabe sein kann...
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