2018-04-29

Das Zeugnis des Jüngers verdorben!?

„Fürchte dich nicht, sondern rede, und schweige nicht!“ (Apg 18,9)

Abschließend sei das Augenmerk noch auf ein weiteres Ergebnis des Wirkens des Heiligen Geistes in den Gläubigen damals gelegt. Lesen wir, was Gottes Wort selbst dazu sagt: 

„Die Menge derer aber, die gläubig geworden waren, war ein Herz und eine Seele; und auch nicht einer sagte, dass etwas von seiner Habe sein Eigen wäre, sondern sie hatten alles gemeinsam. [...]Denn es war auch keiner unter ihnen bedürftig, denn so viele Besitzer von Feldern oder Häusern waren, verkauften [sie] und brachten den Erlös des Verkauften und legten [ihn] zu den Füßen der Apostel nieder; es wurde aber jedem ausgeteilt, so wie einer irgend Bedarf hatte.“ (Apg 4,32.34).

Das war es, was die Gnade Gottes in der Kraft des Heiligen Geistes in den Christen damals noch hervorrief. Von Materialismus keine Spur. Dafür um so mehr von einer geistgewirkten Liebe zu Gott und Mensch. Eine Liebe, die trotz Drohungen gehorsam blieb und sich zu den Mitchristen sogar soweit äußerte, dass man Hab und Gut verkaufte, um es den anderen geben zu können. Was für eine Selbstaufgabe! Was für ein Zeugnis! Hier war eine Schar von Christen, die das, was in der Welt alles bedeutet, Wohlstand und Reichtum, freiwillig aufgaben. 

„Wer aber irgend irdischen Besitz hat und sieht seinen Bruder Mangel leiden und verschließt sein Herz vor ihm, wie bleibt die Liebe Gottes in ihm?“ (1. Joh 3,17).

Ja, in ihnen war die Liebe Gottes!

Wie würden die Menschen um uns heute wohl reagieren, wenn sie sehen, dass die Dinge dieser Erde eine absolut untergeordnete Rolle spielen? Wenn sie sieht, dass unser Lebenssinn sich nicht um zeitliche und sichtbare Dinge dreht, sondern um ewige und geistliche? Mit anderen Worten, wenn sie sieht, dass wir ein Leben im Licht der Ewigkeit leben? William Kelly schreibt im Zusammenhang mit dem „ungerechten Verwalter“ (Lk 16) dazu: „Was ist es, was das Zeugnis der Jünger heute so verdirbt? Dass Gläubige hauptsächlich für den gegenwärtigen Moment leben! So ein Wandel ruiniert nicht bloß den Sünder als solchen, sondern auch den Jünger, weil er nur für sich selbst und die Umstände seines Lebens lebt. Es ist unmöglich, so den Herrn zu verherrlichen.“

Was würden die Menschen wohl sagen, wenn sie nicht nur sähen, wie unser Leben auf die Zukunft, auf die Ewigkeit, ausgerichtet ist, sondern hier und jetzt, in der Gegenwart wir ein unerschütterliches Vertrauen auf den Unsichtbaren besitzen? Was würden sie sagen, wenn sie sähen, dass unser Vertrauen und unser Festhalten an Gottes Versprechen sich als wahr erwiesen? Müssten sie sich nicht unweigerlich fragen, ob unser Gott nicht tatsächlich Realität ist?

F.W.


Artikelreihe: Rede, und schweige nicht!

"Jesus ist das Wert" Reden am "Tag guter Botschaft"


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