2019-01-16

Der Gott des Schauens

„Und es geschah nach dem Tod Abrahams, da segnete Gott Isaak, seinen Sohn; und Isaak wohnte beim Brunnen Lachai-Roi.“ (1. Mose 25,11)

In der biblischen Geschichte wird uns sehr oft von Brunnen und Wasserquellen berichtet. Sie waren lebensnotwendig für die vielen Herdenbesitzer, aber dienten auch einfach dazu, um Wasser für den Alltagsgebrauch zu schöpfen.

Der Brunnen Beer-Lachai-Roi (d.i. "Brunnen des Lebendigen, der mich schaut o. der sich schauen lässt") wird das erste Mal in 1. Mose 16 erwähnt. Dort wird von Hagar berichtet, die auf der Flucht vor ihrer Herrin Sarai in der Wüste umherirrt. Als sie an einer Wasserquelle angekommen ist, findet sie der Engel des HERRN. Das ist der Herr Jesus selbst! In ihrer Verzweiflung spricht er ihr Herz und Gewissen an, indem er sie fragt: „Woher kommst du, und wohin gehst du?“, um ihr dann wiederum einen unverdienten Segen in Ismael zu verheißen.

Doch sie soll auch zu Sarai zurückkehren, um ihr Verhalten zu korrigieren und sich vor ihr zu demütigen. Gott legt Wert auf das richtige Verhältnis zwischen Herren und Dienern!

Tief beeindruckt von der Offenbarung Gottes, nannte sie den HERRN: „Du bist der Gott des Schauens!“ Gott hatte sie in ihrer tiefen Not, auf der Flucht vor Sarai, gesehen und sich ihr offenbart. Und Hagar hatte den HERRN gesehen, der voller Barmherzigkeit um sie besorgt war. Sie hatte Seine Verheißungsworte gehört und verinnerlicht.

Auch wir dürfen uns in der Anwendung wie Hagar und auch Isaak und Rebekka an diesem Brunnen, Lachai-Roi, aufhalten - es ist ein gesegneter Ort. Es ist der Ort, wo Gott uns in unseren Umständen und unseren Alltagsnöten sieht, sich uns offenbart und uns trösten will. An diesem Ort dürfen wir aber auch ihn sehen! Praktisch gesehen ist es ein Ort der Gemeinschaft mit Gott, beim Lesen seines Wortes und im Gebet, wo Er sich dann als ein Gott für unseren Lebensalltag zeigt! Es ist ein Ort, an dem Er uns zeigt wer wir sind („Woher kommst du und wohin gehst du?“), aber auch wer Er ist - der Gott des Schauens, der uns segnen will.

Kennen wir diesen Ort persönlich, aber auch als Eheleute? Ist der „Brunnen des Lebendigen, der sich schauen lässt“ unser Zufluchtsort als örtliche Gemeinde/Versammlung? Wie wichtig es doch, dass wir immer wieder dahingehen, wo Gott zu finden ist. Als Ehepaar sind dafür das gemeinsame Gebet und Lesen des Wort Gottes unabdingbar - das gilt natürlich auch für jeden persönlich, ob verheiratet oder Single. Dabei können wir zusammen über die Bibel nachdenken und uns darüber austauschen.

Solange Isaak und Rebekka am Brunnen Beer-Lachai-Roi wohnten, hatten sie eine richtig gute Ehe - als sie weggezogen waren, stellte sich manches Problem und Ungleichgewicht in ihrer Ehe ein.

Es lohnt sich also, dem „Gott des Schauens“ am „Brunnen des Lebendigen“ immer wieder zu begegnen! Wo hältst Du Dich auf?

C.A.


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