2019-01-19

Lass Dich gebrauchen!

„Aber nun sei stark, Serubbabel, spricht der Herr; auch du Josua, sei stark, du Sohn Jozadaks, du Hoherpriester, und alles Volk des Lan­des, seid stark, spricht der Herr, und arbeitet!“ (Haggai 2,4).

Mutlosigkeit in Bezug auf gute Dinge ist ein Unkraut, das wächst, ohne gesät worden zu sein. Es gehört nicht viel dazu, die Hände sin­ken zu lassen - ein Wort oder ein Blick genügt oft. Mutlosigkeit kommt manchmal über uns wie damals über die Israeliten, wenn wir an die großen Dinge denken, die Gott von unseren Händen er­warten könnte, während wir ihm doch nur mit Kleinigkeiten dienen können. Wenn zu Haggais Zeiten die Leute an den Herrn und sei­nen Tempel dachten und dann den kleinen Raum ansahen, den sie dazu abgesondert hatten, dazu die gewöhnlichen Steine betrachte­ten, die als Fundament dienten, so schämten sie sich.

Habt ihr nicht auch schon das drückende Gewicht dieser Tatsa­che gefühlt, Brüder, dass alles, was wir tun, nur ein Geringes ist für unseren Gott; viel zu wenig für den, der uns geliebt und sich selbst für uns gegeben hat? Alabasterflaschen mit köstlicher Salbe sind viel zu gering für ihn. Es kommt unserer Liebe nicht in den Sinn, dass es eine Verschwendung sein könnte, unsere besten Flaschen zu zerbrechen und die duftende Narde reichlich auf ihn auszugießen.

Was wir befürchten, ist vielmehr, dass unsere Nardenflaschen zu we­nig sind und unsere Salbe nicht köstlich genug ist. Nachdem wir un­ser Äußerstes getan hatten, die Herrlichkeit unseres Herrn zu ver­kündigen, haben wir gefühlt, dass Worte zu gering und armselig sind, um die Herrlichkeit unseres anbetungswürdigen Herrn genü­gend hervorzuheben.

So sind wir mutlos geworden, und der Feind hat uns zu sehr verkehrten Schlüssen verleiten können. Weil wir nicht viel tun konnten, kamen wir immer mehr dahin, nichts zu tun. Weil das, was wir taten, so gering und armselig war, waren wir ge­neigt, das ganze Werk aufzugeben. Der Feind weiß, sowohl Demut als Stolz zu seinen Zwecken zu benutzen. Ob er uns zuviel oder zu­wenig von unserem Werk denken läßt, ist ihm gleich, solange er uns nur von demselben abhalten kann.

C.H.S.


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