Die Hoffnung nicht aufgeben
„Er gibt dem Müden Kraft und Stärke genug dem Unvermögenden“ (Jes. 40,29).
Wie gut kennt der Herr unseren Hang zum Schwachwerden, zur Verzagtheit, wenn der Feind heftig auf uns einstürmt, wenn sich die Finsternis um uns verdichtet und uns die Sturmwinde umtosen und unsere Gebete scheinbar nichts ausrichten. „Er denkt daran, dass wir Staub sind“, und in seiner großen Liebe hat er uns für solche Zeiten der Not und Sorge ein Gleichnis gegeben.
Statt der Schwäche nachzugeben, sollen wir beten und so lange weiterbeten, bis er es für gut hält, uns so zu befreien, wie es am besten für uns ist. Gott weigert sich ja nicht, unsere Bitten zu erhören, wie es der ungerechte Richter anfangs der armen Witwe gegenüber tat. Es ist bedauerlich genug, dass nur wenige ihn so gut kennen und wissen, dass wir ihn mit unserer Zudringlichkeit nicht belästigen, ihn durch unser beharrliches Kommen nicht ermüden.
„Fürchte dich nicht, zu Gott zu gehen“, hat einmal jemand gesagt. „Nie wird er sagen: „Komm später wieder, wenn ich mehr Zeit habe!“
Hoffnung, die sich lange nicht erfüllt, nimmt dem Herzen den Mut. Manchmal sind wir schnell bereit, schwach zu werden und die Hoffnung aufzugeben, jemals die Hilfe zu erleben. Wie nötig haben wir es, uns an die zudringliche Witwe zu erinnern, die schließlich ihr Anliegen erreichte, weil sie die Hoffnung nicht aufgeben wollte.
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