2019-12-28

Die Rettung ist des HERRN

„Und der HERR sprach zu Gideon: Durch die dreihundert Mann, die geleckt haben, will ich euch retten und Midian in deine Hand geben; das ganze übrige Volk aber soll gehen, jeder an seinen Ort.“ (Richter 7,7)

Zweiunddreißigtausend Mann folgten Gideon nach. Jehova will aber nicht so viele haben. Er allein muss bei ihrer Errettung verherrlicht werden. Ihr Glaube war tatsächlich so schwach, sogar während der Geist Gottes wirkte, dass, als sie dem Feinde gegenüberstanden, zweiundzwanzigtausend Mann zufrieden waren, auf die Aufforderung Gideons hin zurückzukehren. Eine durch den Glauben eines anderen bewirkte Bewegung ist etwas ganz anderes als ein persönlicher Glaube.

Zehntausend Mann sind aber immer noch zu viele. Die Hand des HERRN allein muss gesehen werden. Nur die dürfen bleiben, die sich nicht aufhalten, um ihren Durst bequem zu stillen, sondern die sich der Gelegenheit gemäß in Eile erfrischen, die sich mehr dem Kampfe widmen als ihrer eigenen Bequemlichkeit auf dem Wege. Das war es, was für Israel nötig war - dass Jehova Seinen Platz in ihren Herzen und in ihrem Glauben haben sollte; und es passte zu dem gerechten Urteil Gottes in Israel, dass sie in Bezug auf ihren Platz in dem Werk an dessen Herrlichkeit keinen Anteil haben sollten.

Gideon legt jetzt völliges Vertrauen auf Gott an den Tag. Vordem ließ ihn die Schwachheit seines Glaubens zu viel auf sich selbst blicken, statt einfach auf Gott zu schauen. Sein tiefes Bewusstsein von dem Zustand des Volkes hinderte ihn daran, auch nur einen Augenblick zu zögern, weil das Volk nicht mit ihm war, was konnte man schon mit diesem Volke tun? Bei dem Misstrauen, das sich aus der Neigung ergab, zu viel auf sich selbst zu schauen, brauchte er die Gewissheit, dass der HERR mit ihm war. Da er jetzt aber die Sicherheit hatte, dass der HERR Israel durch Seine Mittel erretten würde, vertraut er Ihm völlig.

Der HERR wirft Furcht und Schrecken in die Mitte des Feindes und tut das Gideon kund. Es ist ergreifend, die Fürsorge Gottes zu sehen, die Gott anwendet, um Seinem Knecht ein Vertrauen einzuflößen, das der Not entspricht, die der Zustand der Dinge geschaffen hatte. Schon verbreitete der Name Gideons in dem zahlreichen Heer der Midianiter Schrecken. Dann - vom Schrecken erfüllt - vernichten sie einander. Die Zuversicht der Midianiter, die nur auf Israels Mangel an Kraft gegründet war, zerschmilzt vor der Energie des Glaubens, denn die Werkzeuge des Feindes haben immer ein schlechtes Gewissen. Der HERR ist es, der alles tut. Nur die Posaunen und die Fackeln verkünden Seine Gegenwart und die Seines Knechtes Gideon. Die ganze Menge Israels verfolgt den Feind, sich den Glauben eines anderen zunutze machend, obwohl sie selbst ohne Glauben waren, das übliche Ergebnis einer solchen Bewegung.

J.N.D.


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