2016-10-05

Ein oft fehlender Dienst

Eine eindringlichere und mehr ins praktische gehende Betätigung tut unter uns not. Unserem Dienst fehlt so oft das prophetische und seelsorgerliche Element. Wir meinen mit dem prophetischen Element den Charakter des Dienstes, der sich mit dem Gewissen beschäftigt und es in die Gegenwart Gottes bringt. Diese Art des Dienstes benötigen wir vor allen Dingen.

Der Dienst in unserer Mitte richtet sich zu viel an den Verstand und zu wenig an Herz und Gewissen.

Der Lehrer wendet sich an den Verstand, der Prophet an das Gewissen (1), der Hirte an das Herz. Wir sprechen allgemein, da es sein kann, dass alle drei Elemente in dem Dienst eines Mannes vereinigt sind. Dennoch sind sie durchaus voneinander verschieden. Wo die Prophetenund Hirtengabe in einer Versammlung fehlt, da sollten die Lehrer ernstlich auf den Herrn blicken und ihn um Kraft und Befähigung bitten, sich mit den Herzen und Gewissen der Gläubigen beschäftigen zu können. Der Herr sei gepriesen, dass Er für seine Diener alle nötigen Gaben, alle Kraft und Gnade besitzt! Alles, was uns not tut, ist, wirklich ernst und aufrichtig auf ihn zu warten. Er wird uns sicher die nötige Gnade und Fähigkeit für jeden Dienst geben, zu dem wir in seiner Versammlung berufen sein mögen.

-----------------------

(1) Man denkt sehr oft, dass nur der ein Prophet sei, der zukünftige Ereignisse vorhersage, aber eine solche Beschränkung jenes Ausdrucks ist falsch. 1. Korinther 14,28-32 gibt den Worten: „Prophet“ und „weissagen“ eine viel weitere Bedeutung. Lehrer und Prophet stehen eng und in schöner Weise miteinander in Verbindung.

Der Lehrer entfaltet die Wahrheiten des Wortes Gottes, der Prophet wendet sie auf das Gewissen an. Der Hirte untersucht, ob und inwieweit der Dienst beider auf das Herz und Leben der einzelnen Gläubigen einwirkt.

C.H.M.


Vorheriger Artikel Nächster Artikel

Verwandte Artikel