2019-07-07

Die Frucht des Geistes: Freude

„Die Frucht des Geistes aber ist: ... Freude ...“ (Galater 5,22)

Der Mensch findet so lange keine wirkliche Freude, bis er den Herrn gefunden hat. Dann erfährt er, was Petrus „unaussprechliche und verherrlichte Freude“ nennt (1. Petrus 1,8).

Wenn die Umstände günstig sind, kann sich jeder freuen, aber die Freude, die eine Frucht des Geistes ist, ist nicht ein Produkt irdischer Umstände. Sie hat ihre Quelle in unserer Beziehung zum Herrn und in den kostbaren Verheißungen, die Er uns gegeben hat. Christus müsste erst entthront werden, ehe die Gemeinde ihrer Freude beraubt werden könnte.

Christliche Freude kann neben und zusammen mit Leiden existieren. Paulus schafft eine Verbindung der beiden, wenn er von „allem Ausharren und aller Langmut mit Freuden“ spricht (Kolosser 1,11). Die Heiligen in Thessalonich hatten das Wort „in vieler Drangsal mit Freude des Heiligen Geistes“ aufgenommen (1. Thessalonicher 1,6). Heilige, die leiden mussten, haben alle Jahrhunderte hindurch bezeugt, wie der Herr ihnen „Gesänge in der Nacht“ gab.

Freude kann neben und mit Schmerz existieren. Der Gläubige kann am Grab eines geliebten Freundes oder Verwandten stehen und Tränen über den Verlust vergießen, aber sich gleichzeitig freuen in dem Bewusstsein, dass der Geliebte nun in der Gegenwart des Herrn ist.

Aber Freude kann nicht neben und zusammen mit Sünde existieren. Wann immer ein Christ sündigt, verliert er sein Lied. Erst wenn er seine Sünde bekennt und lässt, kehrt die Freude seines Heils zurück.

Der Herr Jesus empfahl seinen Jüngern, sich zu freuen, wenn sie geschmäht, verfolgt und verleumdet würden (Matthäus 5,11.12). Und sie handelten danach! Nur einige Jahre später lesen wir von ihnen, wie sie den Gerichtssaal verließen „voll Freude, dass sie gewürdigt worden waren, für den Namen Schmach zu leiden“ (Apostelgeschichte 5,41).

Unsere Freude vermehrt sich, wenn wir in der Erkenntnis des Herrn wachsen. Zuerst sind wir vielleicht nur in der Lage, uns bei kleineren Verärgerungen, chronischen Krankheiten und alltäglichen Unannehmlichkeiten zu freuen. Aber der Geist Gottes möchte uns an einen Punkt bringen, dass wir Gott auch dann noch sehen können, wenn die Umstände absolut unerträglich sind, und uns in dem Bewusstsein erfreuen können, dass alle Seine Wege vollkommen sind. Wir sind zur geistlichen Reife gelangt, wenn wir mit Habakuk sagen können: „Denn der Feigenbaum wird nicht blühen, und kein Ertrag wird an den Reben sein; und es trügt die Frucht des Olivenbaumes, und die Getreidefelder tragen keine Speise; aus der Hürde ist verschwunden das Kleinvieh, und kein Rind ist in den Ställen. Ich aber, ich will in dem HERRN frohlocken, will jubeln in dem Gott meines Heils“ (Habakuk 3,17.18).

 

W.D.


Artikelreihe: Die Frucht des Geistes

Die Frucht des Geistes: Friede Göttliche Liebe als Frucht des Geistes


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