2019-08-23

Die Frucht des Geistes: Freundlichkeit

„Die Frucht des Geistes aber ist: ... Freundlichkeit ...“ (Galater 5,22)

Freundlichkeit beschreibt die sanfte, gütige, freigebige, innere Haltung, die sich nach außen in größeren und kleineren Gefälligkeiten, in Wohltaten und Hilfsbereitschaft zeigt. Ein freundlicher Mensch ist gütig, nicht schroff; er ist mitleidig, nicht gleichgültig; er ist hilfsbereit, voller Anteilnahme. Er ist rücksichtsvoll, mitfühlend und nachsichtig.

Es gibt eine natürliche Freundlichkeit, die auch die Menschen in der Welt einander erweisen. Aber die vom Heiligen Geist gewirkte Freundlichkeit ist übernatürlich. Sie geht weit über all das hinaus, was der Mensch aus sich selbst heraus tun kann. Sie befähigt den Gläubigen zu leihen, ohne etwas zurückzuerwarten. Sie befähigt ihn, auch denen Gastfreundschaft zu erzeigen, die es ihm nicht vergelten können. Sie gibt ihm die Kraft, jede Beleidigung mit einer Höflichkeit zu beantworten. Ein christlicher Student zeigte diese übernatürliche Freundlichkeit gegenüber einem anderen Studenten, der Alkoholiker war. Letzterer war schließlich so ekelhaft geworden, dass ihm seine Kommilitonen den Rücken kehrten und ihm schließlich sogar sein Zimmer im Wohnheim gekündigt wurde. Der Christ hatte ein zweites Bett in seinem Zimmer und lud den Trunkenbold ein, bei ihm zu wohnen. In vielen Nächten musste der Gläubige das Erbrochene seines Mitbewohners aufputzen, ihn ausziehen, baden und ins Bett bringen. Es war eine wunderbare Demonstration christlicher Freundlichkeit.

Und - um die Geschichte abzuschließen - sie zahlte sich aus. Einmal, in einem nüchternen Augenblick, fragte ihn sein heruntergekommener Zimmerkollege irritiert: „Sag mal, warum tust du das alles für mich? Was willst du eigentlich?“ Der Christ gab zurück: „Ich will deine Seele für den Herrn“ - und er bekam sie.

Als Dr. Ironside einmal seinen Keller ausräumte, rief er einen jüdischen Altwarenhändler an, um ihn zu bitten, die Zeitungen, Zeitschriften, Lumpen und das Alteisen wegzubringen. Dr. Ironside tat so, als wolle er ernsthaft um einen guten Preis für den Abfall handeln, aber der Trödler ging natürlich als Sieger hervor. Als er die letzte Ladung zu seinem Lkw hinausbrachte, rief ihn Ironside freundlich zurück und sagte: „O, ich habe noch etwas vergessen. Ich möchte Ihnen dies im Namen des Herrn Jesus geben.“ Und er reichte ihm fünfzig Cent.

Der Altwarenhändler verabschiedete sich mit den Worten: „Niemand hat mir bisher etwas im Namen Jesu gegeben.“

W.D.


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