2019-11-01

Die Frucht des Geistes: Enthaltsamkeit

„Die Frucht des Geistes aber ist: ... Enthaltsamkeit ...“ (Galater 5,22)

Diese letztgenannte Frucht des Heiligen Geistes wird häufig auch mit „Selbstbeherrschung“ wiedergegeben (u.a. auch Fußnoten der Elberfelder Übersetzung). Bei „Enthaltsamkeit“ denken wir meist nur an Zurückhaltung im Gebrauch von alkoholischen Getränken. Selbstbeherrschung meint aber Mäßigung, Zucht und Verzicht, und zwar in jedem Lebensbereich.

Durch die Kraft des Heiligen Geistes kann der Gläubige seine Gedankenwelt unter Kontrolle bringen, seine Ess- und Trinklust, sein Reden, seinen Geschlechtstrieb, sein Temperament und alle anderen natürlichen Fähigkeiten, die Gott ihm gegeben hat. Er muss nicht dem Zwang einer Leidenschaft oder Begierde unterworfen sein. Paulus erinnert die Korinther daran, dass ein Wettkämpfer auf jedem Gebiet Selbstbeherrschung praktiziert (1. Korinther 9,25). Er selbst war entschlossen, sich von nichts überwältigen und versklaven zu lassen (1. Korinther 6,12), und deswegen unterzog er seinen Körper einer harten Disziplin, damit er nicht, nachdem er anderen gepredigt hatte, selbst disqualifiziert würde (1. Korinther 9,27).

Ein disziplinierter Christ vermeidet unmäßiges Essen. Wenn Kaffee, Tee oder regelmäßiges Colatrinken ihn zu beherrschen drohen, dann gibt er diese Gewohnheit auf. Er lässt sich nicht von Tabakgenuss, gleich welcher Form, abhängig machen. Er vermeidet sorgfältig den Gebrauch von Beruhigungspillen, Schlafmitteln und anderen Drogen, wenn sie nicht ausdrücklich vom Arzt verschrieben sind. Er achtet darauf, dass er sich nicht zu viel Schlaf gönnt. Wenn er mit geschlechtlicher Begierde zu kämpfen hat, lernt er, unreine Gedanken zu verdrängen, sich auf eine saubere Gedankenwelt zu konzentrieren und sich mit konstruktiven Tätigkeiten zu beschäftigen. Für ihn ist jede Abhängigkeit und sündige Gewohnheit ein Goliath, der besiegt werden muss.

Oft hören wir, wie Christen sich beklagen, dass sie mit einer bestimmten Gewohnheit nicht fertig werden können. Eine derartige pessimistische Haltung ist eine sichere Garantie für konstante Niederlagen. Damit sagt man nämlich, dass der Heilige Geist nicht in der Lage ist, uns den notwendigen Sieg zu geben. Es ist eine Tatsache, dass unbekehrte Leute, die den Geist nicht haben, oft mit Rauchen, Trinken, Spielen und Fluchen aufhören können. Umso leichter sollten Christen durch den Heiligen Geist, der in ihnen wohnt, dazu in der Lage sein!

Selbstbeherrschung ist wie die anderen acht Früchte des Heiligen Geistes etwas Übernatürliches. Sie befähigt den Gläubigen, sein Leben in einer Weise in den Griff zu bekommen, von der andere nur träumen können.

W.D.


Artikelreihe: Die Frucht des Geistes

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