2018-04-23

"Es ist unmöglich ... nicht zu reden."

„Fürchte dich nicht, sondern rede, und schweige nicht!“ (Apg 18,9)

Fragen wir uns doch einmal was die Menschen damals in Apostelgeschichte vier von den ersten Christen gedacht haben mögen. Gerade gefangen genommen, standen Petrus und Johannes vor dem Synedrium. Es war dasselbe Synedrium, vor dem noch vor Kurzem der Herr gestanden hatte und dann zum Tod am Kreuz verurteilt worden war. Man mag schon fast rufen wollen: „Petrus, halt den Mund! Bist du völlig verrückt geworden? Du bringst alle noch durch dein Reden um!“ - so deutlich waren seine Worte an die Führer des Volkes. Aber Petrus, voll Heiligen Geistes, schwieg nicht, sondern redete und die Menschen mussten erkennen, dass dieser mit Jesus gewesen war (Apg 4,13). Aber das Erstaunen über diese ungelehrten und ungebildeten Männer hielt nur kurz und man drohte ihnen ernstlich nicht mehr in diesem Namen zu irgendeinem Menschen zu reden (V. 17+18). Das ist genau der Punkt! Zum Schweigen bringen! Damals wie heute das erklärte Ziel Satans! Allerdings war und ist genau das der Auftrag an Jünger Jesu: 

„und ihr werdet meine Zeugen sein, sowohl in Jerusalem als auch in ganz Judäa und Samaria und bis an [das] Ende der Erde.“ (Apg 1,8) „Geht hin in die ganze Welt und predigt der ganzen Schöpfung das Evangelium.“ (Mk 16,15).

Der Auftrag des Herrn hat sich bis heute nicht geändert. Wir sehen hier also den deutlichen Konflikt zwischen dem Gebot des Herrn und dem Bestreben Satans, in dem wir als Jünger Jesu stehen. Und wie antworten Petrus und Johannes? 

„Ob es vor Gott recht ist, auf euch mehr zu hören als auf Gott, urteilt ihr; denn uns ist es unmöglich, von dem, was wir gesehen und gehört haben, nicht zu reden.“ (Apg 4,19.20)

Da haben wir sie wieder! Diese Jünger des Herrn, die gehorsam blieben und die im vollen Bewusstsein dessen standen, was der Herr Jesus für sie war und was sie in Ihm hatten. Ihre Herzen brannten für den Herrn! Dass Petrus und Johannes hier so reagieren, macht und deutlich, dass sie schon bevor sie in diese gefährliche Situation gekommen waren, brennende Herzen hatten. Das verdeutlicht das Prinzip: Wir können in gefährlichen und stressigen Situationen, in denen unser Glaube geprüft wird, nur das zeigen, was wir bereits vor der Situation besaßen. Nochmal: Das war kein Kinderspiel hier. Die Führer des Volkes hatten unmissverständlich deutlich gemacht, was sie von dem Herrn hielten. Vielleicht sind den beiden Jüngern noch die Worte des Herrn in den Sinn gekommen: 

„Wenn die Welt euch hasst, [so] wisst, dass sie mich vor euch gehasst hat. [...] Erinnert euch an das Wort, das ich euch gesagt habe: Ein Knecht ist nicht größer als sein Herr. Wenn sie mich verfolgt haben, werden sie auch euch verfolgen;“ (Joh 15,18+20). 

Hier nur erfüllten sich diese Worte und haben es seitdem unzählige Male getan.

F.W.


Artikelreihe: Rede, und schweige nicht!

Materialismus - Eine ernste Gefahr für uns Eine Bitte um Freimütigkeit im Reden


Vorheriger Artikel Nächster Artikel

Verwandte Artikel