2018-02-16

Freude im Herrn

„Freuet euch in dem Herrn allezeit!“ Wer war in der Lage, dies zu sagen? Der Mensch „im dritten Himmel?“ Nein, der Gefangene in Rom. Dieser freute sich allezeit, so wie wir in den Psalmen lesen: „Den HERRN will ich preisen allezeit“ (Ps 34,1).

Der Herr war der Gegenstand seines Herzens. Darum fand er im Gefängnis mehr Himmel als die anderen draussen. Nicht die grünen Auen und die stillen Wasser machten ihn glücklich. „Der HERR ist mein Hirte“, das war für ihn das Wichtige, obwohl auch die grünen Auen ihren grossen Wert haben.

Der Mann, der auf den Herrn vertraut, wird, je größer die Trübsale sind, umso mehr erfahren, dass auch so alles gut ist. Paulus konnte bezeugen: „Ich kenne Ihn in der Freiheit und ich kenne Ihn im Gefängnis.“  Er genügte ihm im Mangel und war auch seine Fülle im Überfluss. So sagte er mit voller Überzeugung: „Freuet euch in dem Herrn allezeit.“ Was konnten sie mit solch einem Menschen tun? Töteten sie ihn, so schickten sie ihn nur zum Himmel, ließen sie ihn leben, so gab er sich hin, um andere zu Christus zu führen.

Es ist schwieriger, sich in guten Tagen im Herrn zu freuen, als in den Prüfungen, denn Prüfungen werfen uns auf den Herrn. Wenn es keine Trübsale gibt, ist umso mehr Gefahr vorhanden. Aber die Freude im Herrn befreit uns alle von der Macht des Gegenwärtigen.

Wir sind uns zu wenig bewusst, wie wir alle, selbst die geistlichsten unter uns, auf allerlei Stützen vertrauen - bis sie uns weggenommen werden. Ich meine das, was um uns her ist. Freuen wir uns aber allezeit im Herrn, so kann uns die Kraft, die uns dadurch gegeben wird, nie genommen werden, weil diese Freude nicht von äußeren Dingen abhängig ist.

J.N.D.


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