2019-03-12

Die Freude der Genügsamkeit

"Ich habe gelernt, worin ich bin, mich zu begnügen." (Phil. 4,11)

Wahre Freude ist Gottes Gabe für jeden Gläubigen, und doch scheinen  viele Christen daran Mangel zu leiden. Wie kann das sein? Hat Gott an ihnen etwas versäumt? Nein. Wie Friede, Sicherheit und andere Wohltaten unserer Errettung, kann auch die Freude durch mancherlei Ursachen abhanden kommen. Mutwillige Sünden, Gebetslosigkeit, Furcht, Ichsucht, das Starren auf die Verhältnisse und Mangel an Vergebungsbereitschaft sind die Hauptursachen.

Zwei der häufigsten Freudendiebe sind Unersättlichkeit und Undankbarkeit. Beide sind Nebenprodukte der Gesundheits-, Wohlstands- und Fortschrittsmentalität unserer Tage. Diese Lehren haben eine Generation von Christen hervorgebracht, die unersättlicher denn je ist, weil ihre Forderungen und Erwartungen höher als jemals zuvor sind. Sie haben den Blick für Gottes Souveränität verloren und damit die Fähigkeit, Ihm für alles zu danken.

In deutlichem Kontrast dazu stehen die Worte des Herrn Jesus, wenn Er von Zufriedenheit und Furcht redet in Bezug auf Nahrung und Kleidung - den Grundbedürfnissen des Lebens (Mat 6,25-34). Heute geht es meistens nicht um Notwendigkeiten, sondern um Vorlieben. Die Gedanken drehen sich um Stilfragen, um das persönliche Erscheinungsbild, um Zufriedenheit beim Arbeitsplatz, um Machtgewinn, um größere neuere Autos. Um unseren Glauben zu vergrößern, fordern wir gar von Gott, Er solle uns mit mehr Wundern, mehr Wohlstand und mehr Kraft ausstatten.

Mitten in all dem rücken die Worte des Paulus die Dinge mit erfrischender Eindeutigkeit wieder zurecht: "Ich habe gelernt, worin ich bin, mich zu begnügen" (Phil. 4,11). Er stellte Gott keine Forderungen, sondern vertraute Seiner gnädigen Vorsehung. Ob er viel oder wenig erhielt, machte ihm nichts aus. In beiden Fällen war er zufrieden und dankbar.

Werde nicht das Opfer des Zeitgeistes. Sieh Gottes Segnungen für das an, was sie sind, und preise Ihn beständig für Seine Güte. Wenn du das tust, wirst Du Dein Herz vor Unersättlichkeit und Undankbarkeit bewahren. Noch wichtiger: Du wirst Dem Freude bereiten, der allen Lobes wert ist. 

J.M.A.


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