2018-06-28

Kein furchtvolles Sorgen mehr!

„Alle eure Sorge werfet auf ihn; denn er sorgt für euch!“ (1. Pet 5,7).

Ein bedeutender Reichsgottesarbeiter erzählte von seiner Mutter, die sich immer viel Sorgen machte. Er sprach oft stundenlang mit ihr, um zu versuchen, ihr die Sünde des Sorgens vor Augen zu stellen. Aber alle Mühe war vergeblich. Sie war wie jene alte Dame, die einmal sagte, sie hätte so viel gelitten, besonders durch Sorgen und Befürchtungen, die nie eintrafen.

Eines Morgens jedoch kam die Mutter mit strahlendem Gesicht zum Frühstück. Der Sohn fragte, was denn geschehen sei, und die Mutter erzählte ihm, sie hätte in der Nacht einen seltsamen Traum gehabt. Sie wanderte in einer großen Menschenmenge auf einer Straße, alle schienen müde und beladen zu sein. Fast alle trugen kleine schwarze Bündel, und sie bemerkte zahlreiche widerwärtig aussehende Wesen, die sie für Dämonen hielt und die diese schwarzen Bündel fallen ließen, damit die Menschen sie aufheben und tragen sollten.

Wie alle anderen trug auch sie ihre unnötige Last und wurde von den teuflischen Bündeln niedergedrückt. Nach einer gewissen Zeit sah sie auf und bemerkte einen Mann mit strahlendem, liebevollen Gesicht, der zwischen der Menge hin- und herging und die Menschen tröstete.

Schließlich kam er auch zu ihr, und sie sah, dass es ihr Heiland war. Sie schaute ihn an und sagte ihm, wie müde sie sei. Er lächelte traurig und erwiderte: „Mein liebes Kind, ich habe dir diese Last nicht auferlegt. Du brauchst sie gar nicht zu tragen. Es ist des Teufels Last, und sie zehrt an deinen Kräften. Lass sie doch einfach fallen, weigere dich, sie auch nur mit dem kleinen Finger wieder anzurühren. Dann wirst du sehen, dass dein Weg leicht wird und du wie auf Adlers Flügeln getragen weiterwanderst.“

Er berührte ihre Hand, und siehe da — Friede und Freude durchströmten sie. Sie warf ihre Last ab und wollte sich gerade voll Dankbarkeit vor ihm niederwerfen, als sie plötzlich erwachte. Alle ihre Sorgen waren verschwunden. Von diesem Tag an bis an ihr Lebensende sei seine Mutter das fröhlichste und glücklichste Glied der Familie gewesen.

Auf, auf, gib deinem Schmerze und Sorgen gute Nacht!

Lass fahren, was das Herze betrübt und traurig macht,

bist du doch nicht Regente, der alles führen soll.

Gott sitzt im Regimente und führet alles wohl.

(P.G.)

Unbekannt


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