Schwierigkeiten auf dem Glaubensweg?
„Denn meine Gedanken sind nicht eure Gedanken, und eure Wege sind nicht meine Wege, spricht der HERR.“ (Jesaja 55,8)
Wir sollen uns dieser Herausforderung stellen, denn Jakobus schreibt: „Nehmt, Brüder, zum Vorbild des Leidens und der Geduld die Propheten, die im Namen des Herrn geredet haben“ (Jak 5,10) - und dazu gehört auch die Geschichte von Elia!
Ganz kurz zur Erinnerung: Nachdem der Prophet Elia dem mächtigen König Ahab eine krasse Botschaft überbracht hat, bekommt er danach von Gott die Anweisung, sich an den Bach Krith zurückzuziehen. Dort in der Abgeschiedenheit, getrennt von jeder menschlichen Hilfsquelle, erlebt er, wie der HERR zweimal täglich Raben sendet, die ihn mit Brot und Fleisch versorgen. Das waren sozusagen Wunder am laufenden Band.
Wir wissen nicht, wie lange sich Elia am Bach Krith aufgehalten hat. Aber was wir wissen, ist dass es eine Zeit war, in der er die Treue und die Fürsorge Gottes kennengelernt hat, wie nie zuvor, und das hat ihn im Glauben wachsen lassen.
Aber weißt du was? Man kann sich im Laufe der Zeit an alles gewöhnen. An Wohlstand, an Segen, an ein geregeltes Einkommen und sogar daran, dass Gott über einen längeren Zeitraum auf besondere Weise für uns sorgt und unseren Bedürfnissen begegnet.
Elia hat sich wahrscheinlich mit der Zeit daran gewöhnt, täglich nach den Raben Ausschau zu halten, die angeflogen kamen, um ihm etwas zu essen zu bringen. Ähnlich wie es für die Israeliten wahrscheinlich irgendwann normal wurde, dass in der Wüste täglich Manna vom Himmel fiel.
Doch dieses „sich dran gewöhnen“ birgt eine große Gefahr! Und zwar die, dass man die Augen nur noch auf die Gaben oder die Überbringer der Gaben Gottes richtet und dabei den großen Geber immer mehr und irgendwann vielleicht sogar ganz aus den Augen verliert.
Für Elia war vielleicht genau deshalb jetzt der Moment gekommen, dass er in der Schule Gottes sozusagen in eine andere Klasse kommen sollte. Er sollte durch eine tiefgehende Lektion lernen, was es bedeutet, unter immer größer werdendem Druck auf Gott zu warten, komplett von Ihm abhängig zu sein und nur auf den HERRN - und auf nichts Anderes - zu vertrauen!
Deshalb steht in 1.Könige 17,7: „Und es geschah nach Verlauf einer Zeit, da vertrocknete der Bach, denn es war kein Regen im Land.“
War Elia am Bach Krith am richtigen Platz? Ja, absolut! Und trotzdem erlebte er dort, wie der Bach langsam vertrocknet ist. Genau dort wird ihm jetzt sozusagen langsam die Lebensgrundlage entzogen.
Das ist doch krass, oder? Man könnte ja denken, dass, wenn man den Willen Gottes tut und Seinen Anweisungen folgt, es einem gut geht und die Probleme aufhören. Aber das ist ein Trugschluss!
Und das ist auch eine wichtige Lektion für uns: Wenn wir den Willen Gottes tun, dann bedeutet das nicht, dass wir keine Probleme mehr haben. Im Gegenteil: Es kann sogar sehr gut sein, dass gerade dadurch Probleme und Schwierigkeiten in unserem Leben entstehen.
Jesus Christus hatte die Jünger beispielsweise in Matthäus 14 dazu aufgefordert, den See zu überqueren. Und Er tat das, obwohl Er genau wusste, dass sie mitten auf dem See in einen heftigen Sturm kommen würden. Aber dort mitten im Sturm, befanden sie sich genau im Zentrum des Willens Gottes!
Die Umstände sind also kein guter Indikator dafür, ob man sich im Willen Gottes befindet oder nicht. Denn manchmal geht auch alles glatt, obwohl man vielleicht auf einem ganz falschen Weg ist. Das war bei Jona am Anfang der Fall.
Als er vor dem Herrn weglief und irgendwann ans Meer kam, da war genau in diesem Augenblick grade ein Schiff da, das nach Tarsis fuhr. Im Buch der Könige steht, dass nur einmal in 3 Jahren so ein Tarsis-Schiff kam. Jona war also auf einem ganz verkehrten Weg, obwohl auf seiner Flucht vor dem Auftrag Gottes alles glatt zu gehen schien und die Umstände günstig waren.
Artikelreihe: Lektionen aus dem Leben Elias
Auf Gott vertrauen, wenn es eng wird Wenn Gläubige leiden müssenVorheriger Artikel Nächster Artikel