2018-10-06

Selbstsüchtig oder Segenskanal?

„Denn der Gott, der aus Finsternis Licht leuchten hieß, ist es, der in unse re Herzen geleuchtet hat zum Lichtglanz der Erkenntnis der Herrlichkeit Gottes im Angesicht Christi.“ (2. Korinther 4,6)

Wörtlich steht hier: „... der in unsere Herzen geleuchtet hat, auf dass wir her­vorstrahlen sollen ...“ Hier erfahren wir, dass wir nicht als Endstationen, son­dern als Kanäle der Segnungen Gottes gedacht sind. Der Ausdruck „Gott, der in unsere Herzen geleuchtet hat“ bezieht sich auf unsere Bekehrung. Während Er in der ersten Schöpfung dem Licht zu leuchten befahl, hat Er in der neuen Schöpfung Selbst in unsere Herzen geleuchtet.

Aber Er hat das nicht getan, damit wir das Meer Seiner Segnungen selbstsüchtig horten. Seine Absicht dabei war vielmehr, dass die Erkenntnis Seiner Herrlichkeit im Angesicht Christi durch uns anderen kundgetan wird.

In ähnlicher Weise spricht Paulus davon, dass es Gott wohlgefiel, „seinen Sohn in mir zu offenbaren, auf dass ich ihn unter den Nationen verkündigte“ (Galater 1,16). Gott offenbart Seinen Sohn in uns, damit wir Ihn anderen offenbaren.

Völlig zu Recht sagt Ian MacPherson: „Predigen ist etwas Erhabenes, Grandioses, Ehrfurcht Gebietendes - eine übernatürliche Handlung, die Vermittlung einer PER­SON durch eine Person an eine Gruppe von Personen, wobei die so vermittelte PER­SON der ewige Jesus ist.“ Er illustriert dies mit einem Vorfall, der sich ereignete, als König Georg V. im Radio sprach und seine Ansprache in ganz Amerika übertra­gen wurde. Im New Yorker Funkhaus war ein Strom führendes Kabel unterbrochen, was bei sämtlichen Angestellten totale Panik auslöste. „Da sah Harold Vivien, ein Mechanikerlehrling, in einem Augenblick, was zu tun war. Er fasste die Enden des gebrochenen Kabels und hielt sie fest, verbissen und tapfer, während der Strom, der die königliche Botschaft vermittelte, durch ihn übertragen wurde. Sein Körper stand unter einer Spannung von etwa 250 Volt und wand sich von Kopf bis Fuß in Krämp­fen und schmerzhaften Zuckungen. Aber er ließ nicht locker. Mit verzweifelter Ent­schlossenheit hielt er die Kabelenden fest, bis die Menschen den König gehört hat­ten.“

Nur Gefäße, heilger Meister,

Doch gefüllt mit Deiner Kraft,

Lass Dein Leben durch uns strömen,

Deiner Liebe, Geist und Macht!

W.D.


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