…sonst entgleist der Zug
„Das Herz des Menschen erdenkt seinen Weg, aber der HERR lenkt seine Schritte.“ (Sprüche 16,9)
Bildlich gesprochen ist unser Leben ein Zug. Dieser Zug fährt auf zwei Schienen. Die zwei Schienen laufen parallel nebeneinander her und berühren sich nie, ansonsten würde der Zug entgleisen.
Die eine Schiene ist die Souveränität Gottes. Bevor die Welt überhaupt erschaffen wurde, hatte Gott Seinen Plan für unser Leben schon fertig. Und Gott wird auch mit Seinem Plan zu Seinem Ziel kommen. „Indem ich eben darin guter Zuversicht bin, dass der, der ein gutes Werk in euch angefangen hat, es vollenden wird bis auf den Tag Jesu Christi“ (Philipper 1,6).
Ist es nicht eine wunderbare Sache, dass hinter allem ein souveräner und allmächtiger Gott steht, der mit uns etwas angefangen hat und es auch „zum vollen Ende“ bringen wird? Bei Gott gibt es keine halben Sachen.
Seine Souveränität umfasst nicht nur Seinen Plan für unser Leben, sondern auch die Herrschaft über die ganze Welt als alleiniger Machthaber (1. Timotheus 6,15), die gesamte Schöpfung (Jesaja 40,26) und das gesamte politische und gesellschaftliche Weltgeschehen (Amos 3,6). Alles geht an dem Auge Gottes vorüber, Ihm entgeht nichts.
Dann gibt es noch die zweite Schiene, die Verantwortung des Menschen. Hier kommen wir ins Spiel und immer, wenn es um unsere Verantwortung geht, dann sehen wir Versagen, Schwachheit und Ungehorsam. Trotzdem möchte Gott, dass wir in Verantwortung handeln, treu sind und das tun, was Er von uns möchte.
Unser Auftrag ist zum Beispiel: „Geht hin in die ganze Welt und predigt der ganzen Schöpfung das Evangelium“ (Markus 16,15), da Gott will, „dass alle Menschen errettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen“ (1. Timotheus 2,4).
Wie ist das aber jetzt mit dem Vers aus Epheser 1,4 in Verbindung zu bringen: „...wie er uns auserwählt hat in ihm vor Grundlegung der Welt“? Man könnte jetzt zu der Frage kommen, warum man jetzt noch das Evangelium verkündigen müsse, da Gott doch eh schon auserwählt hat, wer einmal die Ewigkeit im Himmel verbringen wird?
Vorsicht!!! Was wir mit dieser Frage versuchen, ist die beiden Schienen zueinander oder übereinander zu bringen und das funktioniert nicht, der Zug würde entgleisen. Die eine Schiene sagt „auserwählt vor Grundlegung der Welt“ und die andere Schiene sagt „geht hin und predigt“. Das läuft beides parallel nebeneinander her, und genauso müssen wir es auch stehen lassen.
Das ist natürlich unserem Verstand vollkommen zuwider, da wir immer versuchen, alles zu analysieren und Probleme zu lösen. Hier stößt unser Verstand aber an seine Grenzen. Wir können das nicht logisch erklären.
Wir dürfen froh sein, dass Gott souverän ist und alles perfekt macht. Dieser souveräne Gott ist aber nichts Abstraktes, sondern Er ist unser Vater, mit dem wir Gemeinschaft haben können (1. Johannes 1,3).
Gottes souveränes Handeln sollte Anbetung, Vertrauen, Sicherheit, Dankbarkeit und Hingabe in unserem Leben hervorrufen.
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