2019-06-09

Was für ein Vorbild bist du?

 „Und Adam ... zeugte einen Sohn in seinem Gleichnis, nach seinem Bilde.“ (1. Mose 5,3)

Es ist eine grundlegende Tatsache des natürlichen Lebens, dass wir Kinder in unserem Gleichnis, nach unserem Bilde zeugen... Adam zeugte einen Sohn in seinem Gleichnis und nannte ihn Seth. Wenn die Menschen Seth sahen, sagten sie wahrscheinlich, was sie seither immer wieder gesagt haben: „Wie der Vater, so der Sohn.“

Es ist eine ernüchternde Tatsache des geistlichen Lebens, dass auch wir Kinder nach unserem Bild zeugen. Wenn wir immer wieder Menschen zum Herrn Jesus führen, werden unsere geistlichen Kinder unbewusst dieselben Eigenschaften annehmen, die sie bei uns sehen. Es ist hier keine Frage der Vererbung, sondern der Nachahmung. Sie schauen zu uns auf als ideale Verkörperung dessen, was Christen sein sollen, und formen ihr Verhalten unbewusst nach unserem Vorbild um. Bald zeigt sich bei ihnen die typische Familienähnlichkeit.

Dies bedeutet, dass der Platz, den ich der Bibel in meinem Leben gebe, den Maßstab für meine Kinder im Glauben setzt. Es bedeutet, dass meine Betonung des Gebets auch von ihnen übernommen wird. Wenn ich ein Anbeter bin, dann wird dieser Charakterzug wahrscheinlich auch auf sie abfärben.

Wenn ich mich konsequent den Forderungen der Jüngerschaft unterwerfe, werden sie dies als selbstverständliche Norm für alle Gläubigen übernehmen. Wenn ich andererseits die Worte des Heilands verwässere und nur für Reichtum, Ruhm und Vergnügen lebe, muss ich damit rechnen, dass sie auch darin meiner Führung folgen. Eifrige Seelengewinner bringen im Allgemeinen feurige Mann-zu-Mann-Evangelisten hervor. Diejenigen, die Freude und Nutzen im Auswendiglernen der Schrift finden, geben diese Erfahrung an ihre geistlichen Kinder weiter.

Wenn du die Zusammenkünfte der Versammlung unregelmäßig besuchst, kannst du von deinen Schützlingen kaum ein anderes Verhalten erwarten. Wenn du gewöhnlich zu spät kommst, werden sie wahrscheinlich auch zu spät kommen. Wenn du immer in der hintersten Reihe sitzt, dann wundere dich nicht, wenn sie es unter deinem Einfluss ebenso praktizieren.

Wenn du andererseits diszipliniert, zuverlässig, pünktlich und voll in die Arbeit integriert bist, dann wird dein Timotheus dem Beispiel deines Glaubens folgen.

Die Frage an jeden von uns lautet also: „Kann ich mich damit zufriedengeben, Kinder nach meinem Bild hervorzubringen?“ Der Apostel Paulus konnte empfehlen: „Seid meine Nachahmer“ (1. Korinther 4,16). Können wir das auch sagen?

W.D.


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