2020-08-23

Wahre Hingabe (5) – Freude trotz materieller Armut

„Wir tun euch aber kund, Brüder, die Gnade Gottes, die in den Versammlungen Mazedoniens gegeben worden ist, dass bei großer Drangsalsprüfung das Übermaß ihrer Freude und ihre tiefe Armut übergeströmt sind in den Reichtum ihrer Freigebigkeit. “ (2. Korinther 8,1-2)

Die Verse in 2.Korinther 8,1-9 sind sehr herausfordernd. Paulus beginnt diesen Abschnitt mit den Worten: „Wir tun euch aber kund, Brüder, die Gnade Gottes, die in den Versammlungen Mazedoniens gegeben worden ist.“ Die Versammlungen Mazedoniens, das waren die Philipper, die Thessalonicher und die Beröer. Wenn man den Philipperbrief und die Thessalonicherbriefe liest, ist es sehr interessant zu sehen, unter welchen Umständen diese Gläubigen gelebt haben.

Wir müssen von vornherein festhalten: Es war die Gnade Gottes, die das bewirkt hat, was wir jetzt gleich sehen werden. Es war keine Gesetzlichkeit, es war kein Druck, sondern es war freiwillige Hingabe an den Herrn Jesus, die diese wunderbaren Dinge zustande gebracht hat.

Die Gläubigen haben sich dieser Gnade ausgeliefert und sind dadurch verändert und geprägt worden - und das können wir auch praktisch auf uns anwenden: Gott möchte, dass Seine Gnade in uns wirksam wird. Wir würden uns wundern, was die Gnade Gottes im Leben eines Menschen zustande bringen kann, wenn wir uns Gott wirklich rückhaltlos ausliefern würden, so wie es diese Menschen hier getan haben.

In Vers 2 steht: „…dass bei großer Drangsalsprüfung das Übermaß ihrer Freude und ihre tiefe Armut übergeströmt sind in den Reichtum ihrer Freigebigkeit.“ Die Gläubigen in Philippi und auch in Thessalonich wurden verfolgt. Sie haben wirklich gelitten. Und trotzdem, obwohl sie auf der einen Seite arm waren und auf der anderen Seite verfolgt, steht da, dass sie Freude hatten.

Wie geht das? Normalerweise würde man sagen: Armut + Verfolgung = Verzweiflung. Aber hier waren sie arm und verfolgt, und sie hatten anstelle von Verzweiflung Freude im Herzen! Das war keine Freude an den Dingen dieser Welt, sondern das war eine himmlische Freude. Diese Menschen wussten, wo ihr Schatz ist. Sie waren wirklich im Glauben mit dem Himmel verbunden. Sie waren auf das Ewige ausgerichtet - und das hat ihnen Freude ins Herz gegeben, obwohl die Umstände alles andere als rosig waren.

Da können wir sehr, sehr viel von lernen. Gerade heute, wenn man mal in die Welt schaut, aber auch die Menschen generell sieht, dann sind oft gerade die Reichen die Unglücklichsten. Geld macht nicht glücklich! Aber Hingabe bewirkt Freude in Gott. 

Das Beeindruckende ist: Obwohl sie eigentlich arm und verfolgt waren, hatten sie das große Bedürfnis, weiterzugeben, und die Gläubigen in Jerusalem jetzt zu unterstützen. Sie waren Freigebig und hatten den Wunsch, weiterzugeben und zum Segen für andere zu sein. Das ist einfach nur großartig, so eine Selbstlosigkeit zu sehen! Dadurch haben sie sich wirklich Schätze im Himmel gesammelt. Es hat mal jemand gesagt: Weil sie solche Schätze im Himmel und so eine himmlische Gesinnung hatten, konnten sie es sich leisten, im Materiellen freigebig zu sein.

Die Frage für uns ist natürlich: Wie viel sind wir auf das Himmlische ausgerichtet, auf den Schatz, den wir im Himmel haben? Wie viel sind wir bereit, gerade in den materiellen Dingen, in den sichtbaren Dingen, loszulassen und sie für die Förderung des Reiches Gottes zu benutzen? Die Mazedonier haben durch den Glauben und die Liebe anderen gedient.

J.P.S.


Artikelreihe: Wahre Hingabe

Wahre Hingabe (4) – Zieh es durch! Wahre Hingabe (6) – Liebe, die sich etwas kosten lässt


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