2018-05-23

Eine spontante Beerdigungspredigt

Die Stadt York lag mir monatelang am Herzen und oft war ich dafür im Gebet vor dem Herrn. Einmal kam ich von S. zurück und musste in York 3 Stunden auf den Anschlusszug warten. Als ich über die Brücke lief, bat ich den Herrn, Er möchte mir doch eine Gruppe von Zuhörern schicken, wenn es Sein Wille sei, dass ich sprechen solle.

Ich war noch im Gebet, da stieß ich auf eine größere Menschenmenge. Der Herr sagte mir: Folge ihnen. Ich bemerkte rasch, dass es sich um das Begräbnis eines katholischen Würdenträgers handelte. Ich lief weiter, bis ich zu einem großen, überdachten Raum kam. In diesem Augenblick begann es zu regnen und die Menschen strömten unter das Dach. Hier nahm ich meine Bibel und las laut die Worte: „Glückselig sind die Toten, die im Herrn sterben!“

Sehr viele kamen näher herzu und einige Hunderte lauschten mit großer Aufmerksamkeit. Die Katholiken schienen zu glauben, ich sei einer der ihrigen und indem sie sich bekreuzigten, kamen sie so dicht wie möglich heran. Zuerst verweilte ich bei denen, die jetzt in Christus entschlafen. Ich redete nicht über die besondere Zeit, von der dieser Text spricht, sondern ich sprach allgemein darüber, wie glücklich die Seele ist, die die Erde verlässt, um bei Christus zu sein. Ich versuchte deutlich zu machen, dass das Wort nicht sagt: Glückselig sind, die sterben in der römischen oder protestantischen Kirche, sondern im Herrn. Dies wurde beinahe Anlass zu einer größeren Störung, aber dann lauschte man noch aufmerksamer, während ich versuchte, aus der Schrift zu zeigen, was das „in dem Herrn sein“ bedeutet.

Als ich endigte, fragte ein Mann mit fester, deutlicher Stimme, die von allen verstanden wurde: „Verstehe ich Sie recht, dass Sie gesagt haben, dass ein Mensch in dieser Welt wissen kann, dass er gerettet ist und ewiges Leben hat?“ Diese Frage und die Antwort darauf schien auf viele einen großen Eindruck zu machen, denn ich zeigte aus dem Wort, dass es das Vorrecht aller Gläubigen ist, dass sie von allem gerechtfertigt sind und Frieden mit Gott haben.

Die Schrift sagt: „So sei es euch nun kund, Brüder, dass durch diesen euch Vergebung der Sünden verkündigt wird; und von allem, wovon ihr im Gesetz Moses' nicht gerechtfertigt werden konntet, wird in diesem jeder Glaubende gerechtfertigt“ (Apg 13,38-39). Ich führte noch andere Schrift- steilen an, und gerade als ich mit meiner Antwort fertig war, nahte der Anfang des Begräbniszuges, mit ungefähr zwei Stunden Verspätung. Lasst uns nicht sagen, dass das verwunderlich ist. Wenn wir mehr im Glauben wandelten, würde es uns nicht verwunderlich Vorkommen.


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