2018-05-29

Open Air Preaching

„Predige das Wort, halte darauf zu gelegener und ungelegener Zeit“ (2.Tim 4,2).

Gott möchte, dass wir das Evangelium weitergeben. Das kann auch in Form von Open-Air-Preaching geschehen. Der Herr gibt grade dann, wenn wir Ihn in der Öffentlichkeit bezeugen, besonderen Mut und lässt uns auch besondere Erfahrungen machen. Folgende wahre Geschichte, die ich kürzlich las, macht das klar:

Kurze Zeit danach fühlte ich mich geleitet, nach York zu gehen und dort auf dem Marktplatz einen Vortrag zu halten. Als Thema machte ich bekannt: „Zeichen der Zeit“. Es war gerade die Zeit der Wühlarbeit der Chartisten (Die Chartisten erstrebten die Übernahme der Staatsgewalt durch die Arbeiterklasse). Auf irgendeine Weise war das Gerücht in Umlauf gekommen, dass ich als Chartist gekommen sei, die Stadt in Aufruhr zu bringen.

Der Bürgermeister ließ mich holen, und da ich lediglich ein Christ war, der nicht Mitglied einer Kirchengemeinschaft ist, war er mit der Sache in Verlegenheit. Er nahm an, dass ich doch wohl etwas Verkehrtes bringen würde und hielt es so für das Beste, durch ein großes Polizeiaufgebot für Ordnung zu sorgen. Der Zulauf der Menschen war gewaltig, der ganze Marktplatz füllte sich. Ich fühlte mich körperlich sehr schwach und musste auf das Podium fast heraufgezogen werden. Es ist eine ernste Sache, zu so vielen Tausenden zu sprechen, die alle bald in der Ewigkeit sein werden.

Ich verweilte lange bei dem kommenden Gericht über die Völker, wenn der Herr Jesus in Herrlichkeit erscheint. Dann zeigte ich den wahren Christen, dass der Herr erst kommen werde, um sie zu sich zu nehmen (Joh 14,1-3; 1.Thess 4,13-18). Das waren für die Einwohner von York neue und gänzlich unbekannte Dinge. Und als die Ansprache bis zum späten Abend dauerte, rollte der Donner und leuchteten die Blitze. Alles in allem war es ein Abend, den viele nicht vergessen haben.

Ich hatte früher schon von einem Christen, der S. hieß, gehört. Wiewohl er mich nicht kannte, erlaubte er mir doch noch bis abends spät in seinem Haus zu predigen. Als ich meinen Vortrag auf dem Marktplatz beendigt hatte, nötigte ich alle, die um ihr Seelenheil bekümmert waren oder du mehr von diesen Dingen wissen wollten, in das genannte Haus. Das kleine Haus war übervoll; bis etwa Mitternacht dauerte die Nachversammlung.

An diesem gleichen Abend hatte der Herr auch seinen Diener, Bruder T.S. von Leeds nach York gesandt, um dort zu arbeiten. Er kam erst abends spät an und wusste nichts von unseren Versammlungen. Am folgenden Morgen in der Frühe führte ihn der Herr direkt zu uns. In diesen Ta gen begann ein Werk, das sich bald weit ausbreiten sollte.


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