2018-05-05

So konkret kann Gott führen ...

„Gott aber vermag jede Gnade gegen euch überströmen zu lassen, damit ihr in allem, allezeit alle Genüge habend, überströmend seid zu jedem guten Werk“ (2.Kor 9,8).

Wir wissen, dass Gott uns führt und sich um alles kümmert, wenn Er uns einen Auftrag gibt. Wie konkret das manchmal geschieht macht folgende wahre Geschichte deutlich, die ich grade las:

Ich war nach Hull gereist, um mir dort einige Rechnungen bezahlen zu lassen. Mein Geschäft war damals noch sehr klein, und weil ich ziemlich sicher war, dass ich die Be­träge bekommen würde, hatte ich kein Geld mitgenommen. An einem Samstagmorgen kam ich mit einigen Christen aus verschiedenen Orten zum Gebet und zum Lesen des Wortes zusammen. Da legte es mir der Geist Gottes aufs Herz, nach Scarborough zu gehen und dort zu predigen. Ich zog mich allein in ein Zimmer zurück und bat den Herrn um Bestätigung von Ihm in dieser Sache. Er gab mir die bestimmte Gewissheit, dass ich gehen solle. Damals war es eine weite Reise über York, und ich hatte kein Geld, die Fahrkarte zu bezahlen. Aber der Herr wusste das ja.

Ich nahm meine Reisesachen und sagte den Freunden, bei denen ich logierte, dass ich den unmittelbaren Ruf des Herrn bekommen habe, nach Scarborough zu gehen. Ich war nie dort gewesen und kannte auch nur den Namen von einer einzigen Person an diesem Ort. Aber wenn Gott den Glauben gibt, dann ist es der Glaube. Ich ging aus dem Haus, und gerade als ich die Treppe zum Fahrkartenbüro hinaufging, rief ein Bruder A.J. mir zu: „Wir hören gerade, dass Sie sich nach S. gerufen fühlen, um dort morgen das Wort zu verkündigen. Ein Bruder möchte dieses Werk unterstützen und schickt Ihnen das zur Bestreitung Ihrer Kosten.“ Ich glaube, es waren 9 Dollar.

Unterwegs gab es einen kleinen Zusammenstoß, gerade an der Ecke des Wagens, wo ich saß. Die Wand wurde einge­drückt, aber niemand wurde verletzt. Nur dass wir alle durch­einandergeschüttelt waren. Dieser Unfall gab Anlass zu einem ernsten Gespräch mit einem schwer kranken jungen Mitrei­senden. Dabei wurde es deutlich, dass der junge Mann um sein Seelenheil bekümmert war. Weil er aber, wie so viele, glaubte, durch eigene Werke noch etwas dem Werk Gottes hinzufügen zu müssen, hatte er keinen Frieden. Ich glaube, dass Gott Seine Botschaft an dieser Seele segnete. „Es ist voll­bracht!“ war eine wunderbare, ganz neue Wahrheit für ihn.

Als wir ganz in der Nähe von S. waren, fragte seine Mutter, die ihn begleitete und die glücklich war über die Freude und den Frieden ihres Sohnes, ob ich während meines Aufenthaltes in S. bei ihnen logieren wollte. Ich lehnte das Anerbieten mit herzlichem Dank ab und sagte ihr, dass ich deshalb nicht davon Gebrauch machen konnte, weil ich den Herrn gebeten hatte, den Bruder, dessen Namen ich kannte, zum Bahnhof zu leiten und ihn mir zu zeigen.

Als der Zug stillstand, kam ein Herr auf mich zu und sah mich scharf an. In meinem Inneren hieß es: Das ist er. Ich zögerte aber, etwas zu sagen, und stieg aus. Der Fremde sah mich weiter an. Da kam mir der Gedanke, wie töricht es sei, erst zu beten und dann Gott nicht zu glauben. „Sind Sie vielleicht Herr L.?“ fragte ich. „Der bin ich“, war die Antwort, „und Sie sind Stanley aus Sheffield, nicht wahr?“ „Jawohl“, antwortete ich, „aber woher wissen Sie meinen Namen?“ Und nun erzählte er: „Bruder J. aus Hereford wurde mit diesem Zug erwartet, weil er morgen hier spre­chen wollte. Und das ist der letzte Zug, denn morgen kommt keiner. Ich war sehr enttäuscht, bis mein Auge auf Sie fiel und es war mir, als ob eine Stimme sagte: „Das ist Stanley aus Sheffield, ich habe ihn geschickt.“


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