Das Gebet der ersten Gemeinde
Nachdem der Herr Jesus Seine Jünger auf der Erde zurückgelassen und in den Himmel aufgefahren war, wird von den Jüngern des Herrn berichtet, dass sie nach Jerusalem zurückkehrten, sich wieder im Obersaal trafen und „einmütig” beteten (Apg 1,14). Die Wartezeit bis zum Kommen des Heiligen Geistes nutzten die Jünger zum Gebet. Das Gebet schweißte die Jünger Jesu zusammen und stärkte ihr Bewusstsein der Abhängigkeit von Gott - gerade jetzt, wo ihr Meister nicht mehr bei ihnen war. Wie nutzt Du Deine Wartezeiten im Leben?
„Sie verharrten aber in der Lehre der Apostel und in der Gemeinschaft, im Brechen des Brotes und in den Gebeten.” (Apg 2,42)
Wenig später - der Heilige Geist war schon auf die Erde gekommen und die Gemeinde gegründet - wird von der ersten Gemeinde in Jerusalem berichtet, dass sie unter anderem in den Gebeten verharrten. „Verharren” meint bei etwas zu bleiben oder an einer Sache festzuhalten. So wie das Atmen lebensnotwendig ist, gehörte das Gebet zu den ersten „Lebenszeichen” der Gemeinde.
Den ersten Christen muss die Notwendigkeit des Gebets bewusst gewesen sein, sonst hätten sie gewiss nicht mit dieser Entschiedenheit daran festgehalten. Die Lebensfähigkeit einer Gemeinde hängt vom Gebet ab. Bist Du dabei, wenn Deine Heimatgemeinde sich zum Gebet trifft? Gibt es in der Gemeinde, die Du besuchst, regelmäßige Gebetsgemeinschaften?
Im Verlauf der Geschichte der ersten Christen wird immer wieder davon berichtet, dass die Gläubigen beteten. In Apostelgeschichte 4,24 betet die Gemeinde in Jerusalem einmütig zu Gott, nachdem Johannes und Petrus wieder freigelassen worden waren. In der Folge dessen erleben die Gläubigen, dass der Ort, wo sie beteten, durch ein Erdbeben erschüttert wird und sie alle mit Heiligem Geist erfüllt werden und das Wort Gottes mit Freimütigkeit predigen. (Apg 4,31)
Kannst Du von Gebetserhörungen Deiner Heimatgemeinde berichten? Hat Gott schon Dinge durch das Gebet in Deiner Gemeinde verändert?
Als Petrus von Herodes ins Gefängnis gesteckt worden war, wurde von der „Versammlung ... anhaltend für ihn zu Gott gebetet” (Apg 12,5). Die Gemeinde war dazu im Haus von Maria zusammengekommen (V.12). Die unmittelbare Folge des Gebets war die wundersame Befreiung des Petrus durch einen Engel.
Weißt Du aus Erfahrung, was anhaltendes Gebet ist? Anhaltend zu beten, bedeutet nicht auf halber Strecke „die Segel zu streichen” oder „schlapp zu machen”. Es bedeutet durchzubeten, bis der Herr Erhörung schenkt.
Die Brüder der Gemeinde in Antiochien dienten, beteten und fasteten, bevor Barnabas und Paulus durch den Heiligen Geist ausgesandt wurden, um die Weltmission voranzutreiben (Apg 13,2).
Das Gebet war das Kennzeichen der ersten Christen - es war das Kennzeichen jeder Gott gewirkten Erweckung der Geschichte der Kirche und es ist auch heute lebensnotwendig für jede Gemeinde, die nicht den Tod des Zeitgeistes sterben soll.
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