2018-07-02

Der Abschaum der Menschheit

„Wir sind geworden wie der Abschaum der Menschheit, jedermanns Kehricht...“ (1. Kor 4,13).

Das ist nicht übertrieben. Wenn es auf uns nicht zutrifft, die wir uns Diener des Evangeliums nennen, dann nicht darum, weil Paulus vergessen oder missverstanden hätte, was die Worte genau besagen, sondern weil wir zu viel Rücksicht auf unsere eigenen Wünsche nehmen, um zum Abfall oder „Abschaum der Menschheit“ zu werden. „... und erstatte an meinem Fleisch, was an den Leiden Christi noch fehlt...“ (Kol 1,24): Das ist nicht das Merkmal eines Christenlebens überhaupt, sondern das Kennzeichen eines Lebens, das Gott für sich einsetzt: „... ausgesondert, zu predigen das Evangelium Gottes ...“ (Röm 1,1).

„Ihr Lieben, lasst euch durch die Hitze nicht befremden, die euch widerfährt zu eurer Versuchung...“ (1. Pet 4,12). Wenn wir meinen, das, was uns passiert, sei ungewöhnlich, dann weil wir ängstlich und feige sind. Wir sind meist so auf unsere eigenen Wünsche und Interessen fixiert, dass wir uns aus der Gefahrenzone halten und sagen: „Das mache ich nicht mit; keinen Schritt gebe ich nach.“ Und wir werden nicht gezwungen; wenn du willst, kannst du haarscharf daran vorbeikommen. Du kannst dich weigern, zu denen zu gehören, die Gott „ausgesondert (hat), zu predigen das Evangelium Oder du kannst sagen: „Es kommt nicht darauf an, ob ich als „Abschaum der Menschheit“ behandelt werde, wenn nur das Evangelium bekannt gemacht wird.“

Ein echter Diener Jesu Christi ist bereit, sich foltern zu lassen, um zu bestätigen, dass das Evangelium echt und wirksam ist. Wenn jemand mit hoher Moral auf Verachtung, Unmoral, Verrätereien und Lügen stößt, widert ihn dieses Verhalten so an, dass er sich abwendet, die Hoffnung verliert und sich dem Schuldigen verschließt. Aber das Wunder, durch das Gottes Erlösung sich als echt erweist, ist, dass auch der schlimmste und gemeinste Verbrecher nie an die Grenzen seiner unendlichen Liebe kommen kann. Paulus sagt nicht, Gott hätte ihn ausgesondert, um zu zeigen, was für einen bewundernswerten Menschen er aus ihm machen kann, sondern „dass er seinen Sohn offenbarte in mir ...“ (Gal 1,16).

O.Ch.


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