2019-12-01

Spurgeon tötet einen Mann

Das folgende Ereignis aus Spurgeons Kindheit (als er noch unbekehrt war) wird hier wiedergegeben, wie seine »Tante Ann« es erzählt hat:

Ein Gemeindeglied in Stamboume, namens Roads, hatte die Angewohnheit, das Wirtshaus zu besuchen, sein »Glas Bier« zu trinken und seine Pfeife zu rauchen, und dies sehr zum Verdruss für seinen gläubigen Pastor, der oft einen Seufzer ausstieß, wenn er an das inkonsequente Verhalten seines Gemeindegliedes dachte. Der kleine Charles hatte ohne Zweifel den Kummer seines Großvaters in dieser Angelegenheit bemerkt und sich die Sache zu Herzen genommen. Eines Tages erklärte er in Anwesenheit des guten alten Pfarrers plötzlich:

»Ich werde den alten Roads töten. Jawohl, das werde ich tun!«

»Sachte, sachte, mein Lieber«, sagte der alte Herr, »so darfst du nichtreden. Das ist falsch, das weißt du. Und du wirst von der Polizei gefangen genommen, wenn du etwas tust, was falsch ist.«

»Ich werde nichts Böses tun; aber ich werde ihn trotzdem töten. Ich werde es tun.«

Nun, der Großvater war zwar über seinen Enkel erstaunt; aber er wusste, dass dieser nichts tun würde, von dem er wüsste, dass es falsch ist, und so ließ er die ganze Sache ruhen. Kurz danach jedoch wurde dieses Gespräch mit seinem Enkel wieder lebendig, als dieser kam und sagte:

»Ich habe den alten Roads getötet; er wird meinen lieben Opi nie mehr betrüben.«

»Mein liebes Kind, was hast du getan? Wo warst du?«

»Ich habe nichts Böses getan, Großvater«, sagte das Kind. »Ich habe das Werk des Herrn getan, sonst nichts.«

Weiter war aus dem kleinen Charles nichts herauszubekommen; aber schon bald wurde das Geheimnis geklärt. Der alte Roads verlangte, seinen Pastor zu sehen und erzählte diesem mit niedergeschlagenen Augen und offensichtlicher Trauer im Herzen die Geschichte, wie er »getötet« worden war, etwa folgendermaßen:

»Ich bin sehr traurig, lieber Pastor, Ihnen so viel Trauer und Schwierigkeiten gemacht zu haben. Es war falsch, ich weiß. Aber ich habe Sie immer gemocht und hätte es nicht getan, wenn ich das gewusst hätte.« Ermutigt durch freundliche Wortes seines Pastors fuhr der Mann fort: »Ich saß gerade in der Gastwirtschaft und rauchte meine Pfeife, vor mir ein Krug Bier, da kam dieses Kind herein - wenn ich denke, dass ich als alter Mann von so einem Kind zurechtgewiesen werden musste! Nun, erzeigte mit seinem Finger auf mich, einfach so, und sagte: »Was tust du hier, Elia? Du sitzt bei den Gottlosen; und du, ein Gemeindeglied, brichst das Herz deines Pastors. Ich schäme mich für dich! Ich würde das Herz meines Pastors sicher nicht brechen.« Und er ging weg. Sicher, ich war ärgerlich, aber ich wusste, dass es stimmte und dass ich schuldig war. So legte ich meine Pfeife hin, rührte mein Bier nicht mehr an, sondern eilte an einen einsamen Ort, warf mich dort nieder vor dem Herrn, bekannte meine Sünde und bat um Vergebung. Und ich weiß und glaube, dass der Herr mir in Gnade vergeben hat Und nun komme ich, um Ihre Vergebung zu erbitten. Ich werde Sie nie wieder betrüben, Herr Pastor.«

Dass diese Rückkehr des Abtrünnigen wirklich echt war, beweist das Zeugnis des Nachfolgers von Spurgeons Großvater als Pastor in Stamboume. Er schreibt:

»Thomas Roads war Ältester in der Gemeinde - ein aktiver, lebendiger, kleiner Mann, jedoch Analphabet - nicht viel mehr als ein Arbeiter. Aber er hielt sich ein Pony und ein Fuhrwerk und trieb ein wenig Handel auf eigene Faust.... Ich fand, dass er ein ernster und eifriger Christ war. Es ging ihm darum, nützlich zu sein, wo er nur konnte. Dies besonders in den Gebetsversammlungen und unter den jungen Menschen, indem er sein Haus öffnete zur Zusammenkunft und zum Gebet.

Er lebte nur noch in den ersten vier Jahren meiner Zeit Bis zu seinem Ende behielt er ein fröhliches Vertrauen. Als sein Ende nahte, und ich die Bibel nahm, um sie zu lesen und mit ihm zu beten, sagte er: »Ich habe die Blätter gezählt« Ich fragte: »Warum? Weshalb haben Sie das getan?« Und er antwortete: »Ich konnte nie ein Wort daraus lesen, und so wollte ich wenigstens wissen, wie viele Blätter darin sind.« Dies hat mich ergriffen; es machte vieles deutlich. Wir sind über ihn guter Hoffnung und vermissen ihn sehr.«

C.H.S.


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