2021-04-30

Die Gemeinschaft mit Gott

„Gehen wohl zwei miteinander, außer, wenn sie übereingekommen sind?“  (Amos 3,3)

Es ist oft unsere Angewohnheit, eine Stelle auszulegen, aber wir verkennen dabei ganz seinen Zusammenhang und beachten nicht die wesentliche Anwendung, um die es darin geht. Lasst uns über diesen Vers des Propheten Amos nachdenken.

Wir sehen den Grundsatz dieses Verses und wir wenden ihn richtigerweise auf unseren Wandel und unsere Gemeinschaft mit anderen an. Im Französischen gibt es das Sprichwort: Wer sich ähnelt, kommt zusammen; und wir fragen uns bei diesem Vers: Wie können zwei Menschen tatsächlich miteinander gehen, wenn sie nicht übereingekommen sind? Wir verstehen gut, dass zwei Personen nicht zu jeder Zeit über dieselben Dinge gleicher Meinung sein können; aber um in grundsätzlichen Überzeugungen vollkommene Gemeinschaft haben zu können, muss man darin übereingekommen sein. Also wenden wir den Vers auf unsere enge Gemeinschaft und unsere Verbindung mit anderen Christen an.

Aber was ist der Zusammenhang des Verses? Lesen wir Amos 1,1 - 3,3: Gott spricht warnend und urteilend über fremde Nationen, die um Israel herum angesiedelt waren. Dann fährt Er fort und verwendet die gleichen Worte der Warnung und des Gerichts, aber dieses Mal gegen Israel und Juda. In Kapitel 3,1.2 sagt Gott: „Hört dieses Wort, das der Herr über euch redet, ihr Kinder Israel - über das ganze Geschlecht, das ich aus dem Land Ägypten heraufgeführt habe -, indem er spricht: Nur euch habe ich von allen Geschlechtern der Erde erkannt; darum werde ich alle eure Ungerechtigkeiten an euch heimsuchen.“ Dann folgt Vers 3: „Gehen wohl zwei miteinander, außer, wenn sie übereingekommen sind?“

Es fällt uns sehr leicht, bei diesem Grundsatz an unsere Beziehungen mit anderen zu denken, und wir vergessen, ihn zuallererst auf uns selbst anzuwenden! Wir müssen unser eigenes Leben betrachten, sowohl individuell als auch gemeinschaftlich. Kann Gott mit uns gehen, sind wir mit Ihm übereingekommen? Haben wir eine solche Lebensweise in dieser Welt, dass Gott zu uns sagen müsste: „Nein, ich kann nicht mit dir gehen, ich kann nicht mit euch gehen?“ Wir sind seine Kinder, die er aus dieser Welt gerettet hat; er erkennt an, dass wir ihm gehören. Aber kann er vorbehaltslos mit uns Gemeinschaft haben, mit unseren Wegen und unseren Taten? Kann er uns zustimmen?

A.Bl.


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