Die Macht der Fürbitte
„Denn ich weiß, dass mir das zum Heil ausschlagen wird durch eure Fürbitte und die Handreichung des Geistes Jesu Christi“ (Phil. 1,19).
Es ist gut, dass wir manchmal Gelegenheit haben, Einblick in das Leben eines großen und bedeutenden Menschen zu nehmen und herauszufinden, aus welchen Quellen er lebt. Das können wir auch beim Apostel Paulus tun, dem größten Wandermissionar.
Einen großen Teil seiner Kraft schöpfte er aus den Gebeten anderer. Auf diese Weise kann ein einzelner Mensch, der nur ein Talent empfangen hat, demjenigen ein unsichtbarer Helfer werden, der zehn erhielt.
Aus welchem Grund war das anhaltende Gebet der Gläubigen so ungeheuer wichtig? Paulus war gefangen! Er hatte weite Strekken zurückgelegt, für die Sache des Herrn große Unternehmungen gewagt. Er war durch ganz Kleinasien gezogen, durch abgelegene Gebiete, über eisige, schneebedeckte Gebirgspässe und durch fieberverseuchte Ebenen. Überall hatte dieser große „Fackelträger Gottes“ für das „Reich des Lichts“ Feuer entzünden können.
Nun aber saß Paulus in einer engen Gefängniszelle. Sollte nun seine Fackel verlöschen? Nein! Für Menschen wie ihn bedeutet die Gefangenschaft des Leibes nicht auch eine Gefangenschaft der Seele. Auch eine Gefangenschaft kann einen Strom himmlischen Segens auslösen. Die Kette, die ihn fesselte, war ein Beweis seines Glaubens, das Zeugnis einer edleren, höheren Freiheit. Jetzt war es an der Zeit, dass ein anderer für ihn stritt und den Sieg errang. Aber wie? Indem er die stärkste Macht der Welt anwandte. Durch die Fürbitte anderer können die Kräfte großer Männer und Frauen freiwerden und sie befähigen, schwierige Situationen zu meistern. Die Fürbitte ist das von Gott bestimmte Mittel, wodurch er die Nöte seiner Knechte behebt und all ihren Mangel ausfüllt. Darum ist das Gebet nicht nur Reden — sondern auch wirksames Handeln!
Vorheriger Artikel Nächster Artikel