2021-08-21

Ein verzehrendes Feuer

„Und die Erscheinung der Herrlichkeit des HERRN war wie ein verzehrendes Feuer auf dem Gipfel des Berges vor den Augen der Kinder Israel.“ (2. Mose 24,17)

„Denn auch unser Gott ist ein verzehrendes Feuer.“ (Hebräer 12,29)

Es ist mehr als wahrscheinlich, dass Hebräer 12,29 eine Anspielung auf 2. Mose 24,17 ist, und es ist offensichtlich, dass die beiden Stellen moralisch zusammen gehören. „Und das Ansehen der Herrlichkeit des Herrn war wie ein verzehrendes Feuer auf dem Gipfel des Berges vor den Augen der Kinder Israel.“ Das war die Herrlichkeit des Herrn, wie sie Israel offenbart war in Verbindung mit dem Berg Sinai. Mit einem Wort war es der Ausdruck Seiner Heiligkeit, wie sie in Seinen gerechten Forderungen zum Ausdruck kam.

Doch die Israeliten waren Sünder und konnten daher Seinen gerechten Ansprüchen nicht genügen. Die Folge davon war, dass diese Herrlichkeit in der Regierung Gottes, die sich auf das Gesetz gründete, zu einem verzehrenden Feuer wurde, wodurch Israel wegen seiner wiederholten Übertretungen ständig im Gericht heimgesucht wurde. Mose sagte deshalb: „Denn wir vergehen [o. werden verzehrt; ein verwandtes Wort] durch deinen Zorn“ (Ps 90,7).

In Hebräer 12 sagt der Apostel, dass unser Gott ein verzehrendes Feuer ist. Es sollte gründlich bedacht werden, dass er von „unserem“ Gott, dem Gott der Christen, so spricht. Nachdem er verkündet hat, dass nicht nur die Erde, sondern auch der Himmel erschüttert wird, fährt er fort: „Deshalb, da wir ein unerschütterliches Reich empfangen, lasst uns Gnade haben, durch die wir Gott wohlgefällig dienen mögen mit Frömmigkeit und Furcht“, und das, weil der Gott, dem wir dienen, ein „verzehrendes Feuer“ ist. Erneut ist das „verzehrende Feuer“ ein Ausdruck der Heiligkeit Gottes, die all unseren Dienst prüft, und des notwendigen Gerichts über alles, was darin böse ist (vgl. 1. Kor 3,13).

Am Sinai war die Gnade nicht bekannt, aber wenn Gott auch heute als der Gott aller Gnade bekannt ist, mindert das doch nicht im Geringsten Seine Heiligkeit. Er ist Licht ebenso wie Liebe, und wir sollten weder in unserer Anbetung noch in unserem Dienst vergessen, dass unser Gott heilig und folglich ein „verzehrendes Feuer“ ist, wenn er mit Bösem zu tun hat. Es ist die Heiligkeit Gottes, in der unsere ewige Sicherheit liegt.

E.D.


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